In Tapachula bei den jungen Migranten, die an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala festgehalten werden, um mit ihnen solidarisch zu sein

Seit dem 12. Februar sind Jugendliche der Gemeinschaften von Sant’Egidio aus Mittelamerika in einem Tageszentrum für Minderjährige engagiert

In Tapachula, einer Stadt im mexikanischen Chiapas im Süden des Landes an der Grenze zu Guatemala und dem Pazifischen Ozean, an den Füßen des bekannten Vulkans El Tacaná, leben ca. 300.000 Menschen.
Der Name der Stadt stammt von Tapacholatl, das in der Nahuatl-Sprache "versunkenes Land" bedeutet. Die Menschen leben überwiegend von der Landwirtschaft, es werden Kaffee, Bananen und Mangos angebaut.

Seit 2018 kommen dort Karawanen mit Migranten aus Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua an, die dort warten, bis sie nach Norden weiterziehen können. Seit vergangenem September sind dort auch Tausende Migranten aus Haiti und Afrikaner aus Angola, Mali, der Zentralafrikanischen Republik und dem Kongo angekommen, denn sie nutzen diese neue Route. Auch sie warten auf eine Möglichkeit zur Weiterreise in die USA. Sie bleiben in Tapachula, denn das milde Klima ähnelt dem ihrer Herkunftsländer, doch die Lebensbedingungen sind oft unerträglich.
Viele Migranten leben auf der Straße, einige werden in Lagern interniert und bleiben dort mehrere Wochen oder Monate, bis die mexikanischen Behörden Aufenthaltsdokumente oder Papiere für die Weiterreise ausstellen.

Tapachula èwird auch “Tijuana des Südens” genannt und mit Tijuana verglichen, der mexikanischen Stadt an der Grenze zu den USA, wo die meisten Routen der Migranten hinführen.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat angesichts der schlimmen Lage für die Migranten eine Gruppe dorthinigeschickt, um die vulnerablen Personen zu begleiten, vor allem die vielen unbegleiteten Jugendlichen.

Seit dem 10. Februar sind über 80 Jugendliche der Gemeinschaften von Sant’Egidio Mittelamerikas aus El Salvador, Guatemala, Nicaragua, Costar Rica, Honduras dort, sie haben ein Tageszentrum für Minderjährige eingerichtet. Es wird Unterricht angeboten, sowie Spiele und Freizeitangebote und auch psychologische Begleitung. Es werden Mahlzeiten ausgegeben, es wird sich um die Hygiene der Kinder gekümmert. Das Zentrum möchte das Leben erleichtern, es ist auch offen für Familien und fördert die Freundschaft untereinander. Es werden Hilfen für die Weiterreise angeboten, aber auch Kontakte geknüpft, wenn jemand in die Heimat zurückkrehren möchte. Dass die jugendlichen Freiwilligen der Gemeinschaft aus El Salvador, Honduras, Guatemala und auch Mexiko kommen, ist von großer Bedeutung: sie helfen den Minderjährigen und Familien und warnen sie vor den Gefahren der Reise, sie sind Ansprechpartner und stellen auch Kontakte zu den Familien in den Heimatländern her. Damit bauen sie ein Netzwerk der Hilfe auf, um den vielen Jugendlichen zur Seite zu stehen und zu vermeiden, dass sie schreckliche Dinge erleben müssen.