LAMPEDUSA, SANT'EGIDIO: WEITERHIN STERBEN MENSCHEN IM MITTELMEER,
DIE ERINNERUNG AN DEN SCHIFFBRUCH VERPFLICHTET EUROPA ZUR RETTUNG UND INTEGRATION
In Rom, Donnerstag, 3. Oktober, um 20 Uhr Gebetswache in Santa Maria in Trastevere
In der Provinz Foggia Gedenken an die Arbeiter, die durch Ausbeutung auf dem italienischen Land gestorben sind
Am nationalen Tag des Gedenkens und der Gastfreundschaft erinnert die Gemeinschaft Sant'Egidio der 368 Opfer des Schiffsunglücks, das sich am 3. Oktober 2013 vor der Küste von Lampedusa ereignete. Gebetswache in Santa Maria in Trastevere in Rom am 3. Oktober um 20.00 Uhr. Es wird ebenso gemahnt, dass weiterhin Menschen in den Gewässern des Mittelmeers sterben. Eine Zahl, die im Laufe der Jahre immer dramatischer geworden ist, wenn man bedenkt, dass seit 1990 mehr als 66.000 Menschen bei dem Versuch, Europa zu erreichen, ihr Leben verloren haben. Im Laufe der Jahre sind die Routen immer gefährlicher geworden, wie die Tatsache zeigt, dass allein zwischen Januar und September 2024 1562 Kinder, Frauen und Männer im Mittelmeer starben oder vermisst wurden. Angesichts dieser unermesslichen Tragödie kann und muss noch viel mehr getan werden: die Seenotrettung muss fortgesetzt und die legale Einreise von Migranten zu Arbeitszwecken erleichtert werden, was Italien und auch Europa inmitten einer demografischen Krise dringend benötigen, sowie die Familienzusammenführung gefördert werden.
Auch die humanitären Korridore müssen ausgeweitet werden. Durch dieses vollständig eigenfinanzierte Projekt, das aus der Empörung über das Massaker von Lampedusa entstanden ist, ist es der Gemeinschaft Sant'Egidio gemeinsam mit den evangelischen Kirchen, der Italienischen Bischofskonferenz und anderen Organisationen gelungen, mehr als 7.700 Flüchtlinge nach Europa zu bringen, sie den Menschenhändlern zu entziehen und sie auf den Weg der Integration zu bringen, so dass diejenigen, die vor Jahren aufgenommen wurden, heute eine Ressource für unsere Länder darstellen.
In Borgo Mezzanone in der Provinz Foggia wird die Gemeinschaft an einer von Erzbischof Giorgio Ferretti von Foggia-Bovino geleiteten Gebetswache teilnehmen, bei der auch der Arbeitsmigranten gedacht wird, die durch die schuldhafte Ausbeutung auf dem italienischen Land ums Leben gekommen sind.
Am 3. Oktober 2013 verloren fast 400 Migranten vor der Küste von Lampedusa ihr Leben. Die Erinnerung an diese Tragödie, die sich in die Herzen so vieler Menschen eingeprägt hat, wurde durch ein italienisches Gesetz aus dem Jahr 2016 zu einem Nationalfeiertag, der dem Gedenken an die Opfer der Einwanderung gewidmet ist.