WELT

Eine "medizinische Ambulanz" für Binnenflüchtlinge in Abuja, Nigeria

Immer mehr Menschen müssen ihre Heimatorte verlassen und leben im eigenen Land in Flüchtlingscamps

Die Zahl der Binnenvertriebenen in Nigeria wächst: mehr als 3,5 Millionen Menschen mussten aufgrund von Konflikten, Gewalt oder Naturkatastrophen aus ihrer Heimat fliehen. Sie befinden sich noch innerhalb der Grenzen ihres Landes, leben aber in Flüchtlingslagern, oft in extremer Armut.
Derzeit gibt es in Nigeria etwa 288 Lager für Binnenvertriebene, von denen fünf in der Hauptstadt Abuja untergebracht sind. In einem dieser Lager, dem Kuchingoro-Lager, hat die Gemeinschaft Sant'Egidio seit etwa 10 Jahren eine Schule des Friedens eingerichtet und versucht, die wichtigsten Bedürfnisse der Vertriebenen zu erfüllen.

Eines der sich abzeichnenden Probleme ist die Verschlechterung des Gesundheitszustands von Erwachsenen und Kindern. Übertragbare Krankheiten wie Malaria treten immer häufiger auf, ebenso wie Infektionen aufgrund von Verletzungen ohne angemessene Behandlung, Ernährungsmängel, insbesondere bei Kindern, und psychische Probleme. Schwangere Frauen können keinerlei Versorgung in Anspruch nehmen.

Aus diesem Grund hat die Gemeinschaft Sant'Egidio ein „medizinische Ambulanz“ mit Ärzten, Krankenschwestern und Apothekern eingerichtet, die mit Medikamenten und entsprechender Ausrüstung ausgestattet sind. Dies war ein außergewöhnliches Ereignis, und viele kamen, um untersucht und behandelt zu werden. Es wurden zahlreiche Fälle von Malaria, Typhus, Geschwüren und Pilzinfektionen festgestellt. Die Kinder erhielten Medikamente gegen Parasiten und Vitamine, um ihr Immunsystem zu stärken. Alle bekamen die notwendigen Medikamente zur Behandlung der festgestellten Krankheiten. Die Aktion erreichte mehr als 450 Personen.