In der Nacht vom 25. Dezember starben am Stadtrand von Warschau sechs Obdachlose bei einem Brand in ihrer Holzbaracke. In ganz Polen sind in diesen Winter an ähnlichen Orten schon über 30 Menschen erfroren. „Wir empfingen tiefe Trauer über diese Tragödie und bringen unsere Verbundenheit mit den Familien der Opfer zum Ausdruck. Diese Todesfälle sind nicht hinnehmbar, auch weil sie sich am Tag ereignet haben, an dem wir uns zum Weihnachtsmahl mit 450 Armen und Obdachlosen zu Tisch begeben haben, die während des Jahres unsere Freunde sind, und in einer Atmosphäre der vertrauen Freundschaft gefeiert haben“, erklären die Mitglieder der Gemeinschaft Sant’Egidio in Warschau. „Daher fordern wir alle Bewohner der Stadt auf, die sich bei der Vorbereitung des Weihnachtsmahles engagiert haben, eine größere Solidarität mit den Obdachlosen zu zeigen, vor allem wenn sie an isolierten Orten leben und mehr der Härte des Winters ausgesetzt sind. Wir richten einen Appell an die Institutionen, dass mehr Plätze in den Zentren für Obdachlose geschaffen werden und auch diejenigen aufgenommen werden, die keinen Wohnsitz in der Stadt Warschau haben.“ Nach offiziellen Daten leben in der Hauptstadt Polens 2700 Obdachlose, während es nur 1400 Plätze in Notunterkünften gibt.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Solidarität aller benötigt wird, um weitere Todesfälle wegen der Kälte oder durch Brände zu vermeiden: die Behörden der Stadt, Verbände von Ehrenamtlichen und Bürger“, schreiben die Mitglieder von Sant’Egidio, die in diesen Tagen auch die dritte Auflage des Führers „Orte zum Essen, Schlafen, Waschen“ herausgegeben haben, der ab heute auch online zu finden ist.