Casamance ist eine Region im Süden des Senegal, wo seit über 30 Jahren ein vergessener Krieg im Gange ist. Dabei sind 30.000 Menschen ums Leben gekommen, Tausende wurden zu Flüchtlingen. Auch einige Nachbarstaaten, z.B. Gambia, das Casamance vom Rest des Senegal trennt, und Guinea Bissau, wurden in den Konflikt hineingezogen. Es bekämpfen sich die reguläre senegalesische Armee und die Bewegung der demokratischen Kräfte von Casamance (MFDC), die in verschiedene Gruppen und Milizen gespalten ist und deren Hauptgruppe von Salif Sadio angeführt wird.
In der Region leben etwas weniger als eine Million Menschen, sie ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der die gesamte landwirtschaftliche Fläche ausreichend bewässert und sehr fruchtbar macht, bevor er in den Altantischen Ozean mündet. Leider wird überwiegend kein Ackerbau betrieben, weil viele Böden vermint sind und viele Jugendliche zur Emigration in den Norden des Landes gezwungen sind, um sich eine Arbeit zu suchen oder um zu studieren.
Die Friedenshoffnung wurde Anfang 2018 neu genährt, als zwei Mitglieder der MFDC von der Regierung in Dakar im Rahmen der „gegenseitigen vertrauensbildenden Maßnahmen“ im Zusammenhang mit den von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisierten Verhandlungen entlassen wurden. „Der Konflikt hat nicht nur due Entwicklung von Casamance verhindert, sondern vom ganzen Senegal. Daher willen die Menschen Frieden“, so erklärte Don Angelo Romano, der mit dem Büro für internationale Beziehungen von Sant’Egidio seit Jahren die Verhandlungen für Casamance begleitet.