Seit eine kleine Gruppe 1982 mit einigen ärmeren Freunden in der Basilika Santa Maria in Trastevere in Rom den Tisch zum Weihnachtsfestmahl gedeckt hat, ist dieses Weihnachtsmahl zu einer weltweiten Tradition geworden. Damals waren ca. 20 Gäste, überwiegend ältere Menschen aus dem Stadtviertel eingeladen, die schon viele Jahre mit der Gemeinschaft befreundet waren. An diesem Tag sollten sie nicht allein bleiben. Auch einige Obdachlose aus Rom wurden eingeladen, die in jener Zeit die Gemeinschaft kennengelernt hatten.
Viele Jahre sind seit dem ersten Weihnachtsmahl vergangenen. Der Tisch ist Jahr für Jahr größer geworden, das Fest hat ausgehend von Trastevere viele Teile der Welt erreicht, in denen die Gemeinschaft lebt und tätig ist.
Bisher finden Weihnachtsmähler in über 70 Ländern statt, sei es in schönen Kirchen oder mit Obdachlosen auf der Straße, in Waisenheimen oder Gefängnissen, in Heimen und Betreuungseinrichtungen. Aber immer sind die überwiegende Zahl der Gäste Freunde der Gemeinschaft, die auch während des ganzen Jahres begleitet werden und mit ihr verbunden sind.
Warum versammelt sich die Gemeinschaft mit den Armen am festlichen Weihnachtstisch?
Die Gemeinschaft ist eine Familie, die durch das Evangelium zusammengeführt wurde. Daher versammelt sie sich wie alle Familien auch zum weihnachtlichen Festmahl und feiert vor allem mit den ärmeren und bedürftigen Freunden, die am meisten eine Familie brauchen und gerade an diesem Tag ihre Not und Einsamkeit spüren.
Der Hl. Franziskus sagte, dass Weihnachten das „Fest der Feste“ sei und dass an diesem Fest daher alle ausnahmslos eingeladen werden müssen. Thomas von Celano berichtet, dass „Franziskus an diesem Tag die Bettler einlud, damit sie von Reichen bedient werden; zudem sollten die Ochsen und Esel eine größere Ration Futter und Heu bekommen“.
In Greccio, einem Ort in Latium, hatte Franziskus zum ersten Mal eine Krippe dargestellt, er kam zu den festlich speisenden Brüdern als Armer, um sie daran zu erinnern, dass alle am Fest teilnehmen sollen, vor allem jedoch die Armen.
Überall auf der Welt kommen an Weihnachten die Familien zusammen, sie kaufen Geschenke und tauschen diese unter dem Baum aus, sie decken einen festlichen Tisch. Wenn man allerdings niemanden hat, wird dieser Tag noch mehr als alle anderen zu einem traurigen Augenblick.
Daher möchte die Gemeinschaft gerade an diesem Tag, an dem Jesus als Armer zum Heil der Welt geboren wurde, wie eine große Familie zusammenkommt, in der sich alle zuhause fühlen können. Es ist das schönste Bild für das Leben der Gemeinschaft und erklärt sehr deutlich ihre Lebensweise bei den Menschen, vor allem bei den Ärmsten.