Die Lage in Mosambik verschlechtert sich in diesen Stunden. Die offizielle Verkündung der Wahlergebnisse hat eine Eskalation der Gewalt ausgelöst: Allein in den letzten Stunden wurden schätzungsweise mehr als 20 Menschen getötet, während es zu Plünderungen und Lynchjustiz kam. Nach einem Aufstand im Hochsicherheitsgefängnis von Machava (Maputo) sind etwa 1.500 Insassen geflohen. Polizeistationen und Ämter, aber auch Geschäfte und Häuser werden wahllos angegriffen.
In vielen Städten, darunter Nacala, Moma und Nampula, konnten die Weihnachtsgottesdienste aus Sicherheitsgründen nicht gefeiert werden. Auch in Nampula wurde zwischen Montag und Dienstag ein Haus brasilianischer Ordensschwestern neben dem Haus des Bischofs angegriffen, die Apotheke der Diözese geplündert und das Haus der Priester zerstört. Viele Städte sind "blockiert": Von den Demonstranten errichtete Barrikaden hindern die Menschen daran, die wichtigsten Städte auf dem Landweg zu verlassen oder zu betreten.
Trotz der extremen Schwierigkeiten haben die Gemeinschaften von Sant'Egidio nicht darauf verzichtet, Weihnachten zu feiern, und wo es möglich war, wurden Weihnachtsessen veranstaltet: in Maputo, in Beira an 8 verschiedenen Orten, in Nampula an 7 Orten und in vielen anderen Städten kamen viele Menschen zusammen.
Leider war dies in einigen Orten nicht möglich, da die Plünderungen und die Gewalt am 25. Dezember weitergingen. Häuser, Geschäfte und Büros wurden in Brand gesteckt. Ein Dorfgemeinschaftsleiter berichtete: "Jetzt ist die Lage ruhig, aber das liegt daran, dass sie alles niedergebrannt haben".
In vielen Gemeinden warten die Menschen darauf, dass die Gewalt nachlässt, damit sie die Armen und die Kinder der Schulen des Friedens wieder mit ihren Familien zusammenbringen und ihnen einen Raum der Ruhe und des Friedens bieten können.
Alle Gemeinschaften von Sant'Egidio, überall auf der Welt, vereinen sich in diesen Stunden im Gebet, damit in Mosambik die Gewalt aufhört, Ruhe einkehrt und die Wege des Dialogs wieder geöffnet werden.