Weihnachten ist ein Fest der Freude. Der Engel verkündet den verängstigten Menschen: „Ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll“, eine große Freude für alle. Es ist eine sehr schöne Ankündigung, es ist eine gute Nachricht, die frohe Botschaft, dass Jesus, der Retter der Welt, geboren ist.
Diese Nachricht erfüllt uns mit Freude, weil sie uns anspornt, die alltäglichen Sorgen abzulegen, die uns ermüden, bedrücken und betrüben. Es gibt so viele traurige Nachrichten über Kriege, die Tod und Zerstörung bringen, oder über die Einsamkeit so vieler Menschen, über Armut und Verlassenheit.
Weihnachten bietet eine Alternative, denn es spricht von der Freude und sagt, dass wir uns in eine Richtung bewegen müssen, um diese Freude zu erfahren, nämlich hin zur Grotte von Bethlehem. Dazu müssen wir unsere Gewohnheiten hinter uns lassen – das, was wir jeden Tag tun, und auch das Gefühl der Traurigkeit und des Betrübnis, die uns prägen – um ein Kind aufzunehmen und zu lieben, ein kleines, neugeborenes Kind. Das regt viele Gefühle an und hilft uns, unser Ich hinter uns zu lassen. Es sagt, dass wir gemeinsam mit anderen die Freude erleben können.
In diesem Jahr wird Weihnachten um ein weiteres Zeichen bereichert: das Jubiläum der Hoffnung, wie Papst Franziskus es bezeichnet hat. „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“. Das Zeichen ist die Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom und dann der anderen römischen Basiliken.
Das ist der Sinn des Weihnachtsfestes, das wir von Sant'Egidio leben. Indem wir die Türen unserer Kirchen, unserer Häuser und so vieler anderer Orte öffnen, öffnen wir die Tür unseres Herzens für all jene, die von diesem Fest und dieser Freude ausgeschlossen sind. Wir müssen in Bewegung sein, wie die Hirten, die sich auf den Weg zur Grotte von Bethlehem machen. Und das ist eine Bewegung, die die ganze Gesellschaft einbeziehen muss, denn wir retten uns nur gemeinsam. Wenn wir uns gemeinsam bewegen, können wir den Weg der Hoffnung, den Weg der Freude, den Weg aus Schmerz und Leid finden.
Es ist schön, dass sich eine Tür öffnet. Auch für uns von Sant'Egidio – und für alle, die uns helfen und denen ich sehr danke – werden sich viele Türen öffnen, viele Orte, an denen schöne Weihnachtsmähler für alle bereitet werden, bei denen es eine Vermischung derer gibt, die dienen und die bedient werden.
Von Sant'Egidio, von dieser Krippe voller offener Türen sende ich herzlichste Grüße und wünsche ein frohes Weihnachtsfest in Frieden, Gesundheit und Gelassenheit.
Marco Impagliazzo