Das Gebet, das den Hass überwindet, besitzt nach Meinung der Redner auch eine diplomatische Kraft, die Frieden schafft - Forum 11

Zeugnis des syrisch-katholischen Erzbischofs Jacques Mourad, der von Daesh entführt worden war

Was tun, wenn die Schrecken von Terrorismus und Krieg das Herz stumm und taub macht? Das Gebet ist eine innere Kraft, die über die Möglichkeiten der Vernunft hinausgeht und innere Freiheit schenkt. Davon zeugen die Worte von Jacques Mourad in Paris, der syrisch-katholischer Erzbischof sagte: „Ich war mehr als vier Monate lang eine Geisel in einer Toilette, aber es war ein Moment der Gnade für mich, ich lebte in Symbiose mit Gott, gestützt durch den Rosenkranz, ich spürte, dass mich die Jungfrau Maria in meiner Gefangenschaft begleitet. In Momenten der Verzweiflung gab mir der Rosenkranz Frieden im Herzen. Ich verlor nicht meine Sanftmut und das Lächeln trotz der Schläge. Ich schaute meinen Entführern in die Augen, mit einem Blick der Liebe. Sie waren Gefangene des Hasses, nicht ich. Diese innere Freiheit ist eine Gnade, die Gott uns gibt, um seiner Liebe treu zu bleiben: "Das Gebet überwindet den Hass und das Böse“. In Mar Mousa mit der „Nahrung“ des Gebetes und der Meditation hat Jacques Mourad all dies erfahren: „Der Glaube daran hilft den jungen Menschen, eine innere Freiheit zu leben“.
 

Der französische Bischof Emmanuel Tois, sprach über das Gebet als eine diplomatische Kraft, die sich zu entfalten beginnt, „wenn der Mensch sich als arm vor Gott erkennt“. Es schafft ein inneres Klima, das den Hass bekämpft, wie auch Abu Al-Qasim Al-Dibaji von der World Organisation of Pan-Islamic Jurisprudence (Kuwait) betonte. In diesem Zusammenhang sprach Angela Kunze-Beiküfner über die Kraft des Fastens in Berlin, das den Fall der Mauer bewirkte. „Je mehr wir Menschen des Gebets sind, umso mehr fühlen wir uns für die Welt verantwortlich", argumentierte Frère Mathew von der Gemeinschaft  Taizé: „Nichts ist verantwortungsvoller als das Gebet“, und er erinnerte an Olivier Clement in Bezug auf den Zusammenhang zwischen geistlichem Leben und menschlicher Solidarität. Mathew nahm an einem 33 km langen Marsch teil und trug mit vielen anderen einen Stein mit dem Namen einer Person, die sich im Krieg befindet, mit sich, um für den Frieden zu bitten.

„Das Gebet hilft, der Komplexität zu begegnen, ohne sich in Verzweiflung zu verlieren“. Für Swami Amarananda (Ramakrishna und Mission, Indien) „bedeutet Gebet, dass uns etwas fehlt und dass wir ungeduldig sind, es zu bekommen. Das Gebet kann ein Gegengift sein gegen Hass sein, weil es automatisch das Böse zum Schweigen bringt.