"Liebe Freunde, Weihnachten steht vor der Tür. Ein Kind ist geboren, Jesus ist geboren, aber in der Herberge ist kein Platz für ihn, sagt uns das Evangelium. Oft gibt es in dieser Welt keinen Platz für die Kleinen, keinen Platz für die Kinder, keinen Platz für die Schwachen. Und doch wird Jesus geboren. Er wird geboren, weil es eine Mutter gibt, die mit ihrer Zärtlichkeit auf ihn wartet: Maria. Die Zärtlichkeit, die Wärme einer Mutter macht möglich, dass dieses Kind geboren wird und wirklich Liebe, Zuneigung, eine Zukunft findet. Lasst uns darüber nachdenken: Wie sehr fehlt die Zärtlichkeit in unserer Welt? Die Wärme der Worte, der Gesten und der Zuneigung, denn nur in der Wärme und Zärtlichkeit der Gesten, der Zuneigung, der Worte kann Neues geboren werden und Neues eine Zukunft haben. Die Heilige Schrift sagt: "Siehe, ich mache alles neu". Es gibt etwas Neues an Weihnachten, es gibt etwas Neues in dem Kind, das geboren wird und von der Zärtlichkeit seiner Mutter empfangen wird. Unsere Welt ist zu rau. Jesus begegnet kurz nach seiner Geburt der Gewalt von Herodes, der alle Kinder beseitigen wollte, das berüchtigte Massaker an den Unschuldigen. Warum will diese Welt das Neue nicht? Das ist die Frage, die sich uns an Weihnachten stellt. Warum gibt es in so vielen Teilen der Welt keinen Frieden, sondern Krieg? Warum will unsere Welt denen keinen Raum geben, die vor dem Krieg, vor dem Hunger fliehen? Warum nimmt diese Welt die alten Menschen nicht mehr auf und schiebt sie beiseite? Warum nimmt diese Welt die Frauen, die Mädchen, die Jungen nicht auf und gibt ihnen keine Schulbildung? Das sind die großen Fragen dieser Weihnacht, auf die uns das Evangelium sehr genau antwortet. Die Wärme und Zärtlichkeit einer Mutter, die es Jesus ermöglicht, eine Zukunft zu haben und so viele neue Dinge zu bringen, und die Freude der Hirten, die Freude von uns allen. Denn wir können Jesus aufnehmen, indem wir denen helfen, die klein sind, die schwach sind, die allein sind, die an den Rand gedrängt werden, wie es bei den vielen Weihnachtsmählern der Gemeinschaft Sant'Egidio der Fall sein wird, wo es eine Vermischung von denen gibt, die dienen, und denen, die bedient werden. Ein Weihnachten der Freude, ein Weihnachten der Gastfreundschaft, ein Weihnachten der Zärtlichkeit.
Aus Sant'Egidio allen ein sehr frohes Weihnachtsfest". Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio