Das Recht zu existieren: Mütter und Kinder der Schule des Friedens in Lahore werden beim Einwohnermeldeamt registriert und bekommen Ausweisdokumente

"Danke für unsere Personalausweise"; "Danke, dass ihr uns das Wahlrecht gegeben habt"; "Danke für meine Geburtsurkunde". Das sind die Sätze, die Mütter und Kinder der Schule des Friedens von Yohannabad in Lahore, Pakistan, auf große Papierbögen geschrieben haben, um ihre Freude darüber auszudrücken, endlich ein Ausweisdokument zu besitzen.

Es sind christliche Frauen und Kinder, die für den pakistanischen Staat nicht existierten und denen die Gemeinschaft hilft, aus der Unsichtbarkeit herauszukommen. Diese ist ein weit verbreiteter Zustand unter den ärmsten Minderheiten, der Ungleichheiten schürt und Missbrauch begünstigt, dessen Hauptopfer Frauen und Kinder sind.

Außerdem können Kinder ohne Papiere nur bis zur 9. Klasse die Schule besuchen und keinen Abschluss machen und dann auch keine Möglichkeit auf einen angemessenen, regulären Arbeitsplatz erhalten. Die Frauen hingegen sind de facto ohne jeglichen Schutz, auch in Bezug auf das Familienleben, da sie keine Dokumente besitzen.

Leider ist das Verfahren der Nachregistrierung recht teuer und daher für die meisten sehr armen Familien nicht möglich. Aus diesem Grund hat die Gemeinschaft von Lahore, inspiriert durch das Programm "Bravo!" in Afrika, vor einigen Monaten damit begonnen, Mütter und Kinder bei diesem Prozess der Legalisierung zu begleiten, der ihnen auch den Zugang zur Impfkampagne gegen Covid-19 ermöglicht.