"Wir sind hierher gekommen, um an Laurent Barthélémy zu denken und ihm und seinem Vater unsere Anteilnahme zu zeigen. Wir tun es mit dem Duft unseres Mitleids, unserer Zuneigung und unsere Gebets, das wie ein Salböl auf das Leben und Sterben von Laurent Barthélémy und seiner ganzen Familie, auf die Traurigkeit all seiner Freunde aus dem Stadtviertel Yopougon gegossen wird.
Mit diesem herzlichen Worten hat Valérie Régnier von der Gemeinschaft Sant'Egidio das Gebet am Sarg von Laurent Barthélémy eingeführt, der aus der Elfenbeinküste stammt und im Alter von 14 Jahren auf dem "Weg der Hoffung" ums Leben kam, als er nach Europa kommen wollte und dabei im Radlager eines Flugzeugs erfror und am 8. Januar in Roissy aufgebunden wurde.
Der Tram von Laurent Barthélémy war, nach Frankreich zu kommen; es war ein Traum vom Frieden und von einer Zukunft wie ihn viele afrikanische Jugendliche träumen. In diesen drei Tagen in Paris hat der Vater Marius Ani - der mit Unterstützung der Kommune von Paris und der Botschaft der Elfenbeinküste nach Paris kommen konnte - zum ersten Mal die Schönheit der Stadt gesehen und den Traum seines Sohnes verstanden. Er hat vor allen um Vergebung gebeten, dass er das nicht verstanden und nicht die Verantwortung als Vater wahrgenommen hat, sodass er nicht genug für ihn tun konnte.
"Wir dürfen keine Angst vor diesem Traum haben", mahnte Valérie Regnier bei dem Gebet in Anwesenheit des Vaters, der Jugend für den Frieden und vieler Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio. "Vielmehr müssen wir ihn als Schatz ansehen und versuchen, täglich dafür zu leben mit Geduld und überall. In Europa und in Afrika. Überall in allen Peripherien, wo wir Brücken der Solidarität, der Menschlichkeit und Geschwisterlichkeit aufbauen können und Mauern von Egoismus, Gleichgültigkeit und Nationalismus einreißen müssen."
Marius ist danach mit dem Leichnam seines Sohnes in die Elfenbeinküste zurückgekehrt, dort wird ihn die Gemeinschaft Sant'Egidio von Abidjan in Empfang nehmen, sie wird ihren Einsatz für die Verbreitung einer neuen Kultur der Solidarität für eine Zukunft fortsetzen, die in Afrika verwirklicht werden kann. Dazu wird sie Treffen in Schulen vor allem im Stadtviertel Yopougon zum Thema "Vergeude dein Leben nicht!" organisieren, wo Laurent gelebt hat.