Vor 75 Jahren wurde am 2. August 1944 das Zigeunerlager in Auschwirtz-Birkenau aufgelöst und an einem einzigen Tag über 4.000 Personen, überwiegend Frauen und Kinder, in den Gaskammern getötet. Daher wurde vor einigen Jahren der Roma Genocide Remembrance Day eingeführt, um an den Genozid an den Roma und Sinti im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Er wird in der Romanes-Sprache als Porrajmos (Verbrennung) oder Samudaripen (Vernichtung) bezeichnet und bezieht sich auf die Tötung von einer halben Million Menschen dieser Bevölkerungsgruppe.
Seit vielen Jahren ist die Gemeinschaft Sant'Egidio mit den Roma und Sinti verbunden und unterstützt diese Minderheit, die zu den größten in Europa gehört. Sie fordert zum Gedenken an ihre von Verachtung und Verfolgung geprägte Geschichte auf. Vor wenigen Tagen haben eintausend Schüler und Studenten der Bewegung "Jugend für den Frieden" aus ganz Europa bei einer Pilgerreise des Gedenkens nach Auschwitz-Birkenau die Opfer des Nationalsozialismus geehrt und Blumenkränze an den Gedenksteinen niedergelegt; auch am Gedenkstein in der Romanes-Sprache wurde ein Kranz in Erinnerung an die Vernichtung der Roma und Sinti niedergelegt.
Das Gedenken an den durch rassistische Ideologien ausgelösten Genozid soll eine Mahnung sein, um sich der Verbreitung von diskriminierenden Worten und Verhaltensweisen in der Gesellschaft entgegenzustellen und die volle Integration des Volkes der Roma und Sinti zu fördern, das überwiegend aus Minderjährigen besteht und dem eine schulische Integration sowie Gesundheitsversorgung und Wohnraum garantiert werden müssen.