Das Internierungslager von Drancy, dessen Namen von einem nordöstlichen Vorort von Paris stammt, wurde im August 1941 von dem Regime der französischen Kollaborateure als Sammellager für ausländische Juden in Frankreich unter der Kontrolle der deutschen Sicherheitspolizei eingerichtet. Ab Juni j1942 wurde es zum Hauptdurchgangslager für die Deportation der Juden aus Frankreich und 1943 übernahmen die Deutschen vollkommen die Kontrolle bis zur Befreiung im August 1944. Fast alle aus Frankreich deportierten Juden mussten von diesem Lager aus die Reise in den Tod antreten.
Im Rahmen des Einsatzes zur Bewahrung der Erinnerung an die Geschichte der Schrecken des Rassismus ging die Jugend für den Frieden von Paris und Charenton zu einer Pilgerreise in das Lager, das heute von einem Wohnviertel „versteckt“ wird. Die Jugendlichen lasen einen Friedensappell und legten Blumen nieder, wobei sie sich erneut dazu verpflichteten, „der Logik von vielen Mauern zu widersetzen, die Menschen und Völker voneinander trennen, und jeden Tag eine Menschlichkeit aufzubauen, die offen für die Anderen und gegenüber allen respektvoll ist“. Im Appell heißt es weiter: „Wir spüren die Verantwortung, mit größerer Kühnheit den Hass zu überwinden und gegen Ungerechtigkeit und Armut einzutreten. Wir setzen uns ein, um für ein Europa zu arbeiten, in dem alle zusammenleben können, um jeder Gewalt entgegenzutreten und den Weg der Begegnung und der Freundschaft einzuschlagen.“