Wie kann man in der komplexen globalisierten Welt leben, ohne vor ihr Angst zu haben oder desorientiert zu sein? Mit einem klaren Kompass: mit dem Evangelium, das auch in schwierigen Situationen Hoffnung gibt; und mit einer Grammatik des Zusammenlebens, die iene von Brüchen und Einsamkeit geprägte Gesellschaft wieder zusammen fügen kann. Seit Andrea Riccardi als Schüler das Abenteuer begann, das sich Gemeinschaft Sant'Egidio nennt, ist seine Biografie mit diesen Fragen verknüpft.
Im Interview mit Massimo Naro beschreibt er seine Sicht der Welt und schaut aus der Perspektive der Gemeinschaft Sant'Egidio auf unser Leben und unsere Geschichte. Dabei geht es um menschliche Schicksale, Geschichten von Konflikten udn Befreiung, persönliche Erinnerungen und Reflexionen über die Kirche - hellsichtig und immer die Zukunft im Blick. Darüber hinaus geht er auch auf die Gemeinschaft Sant'Egidio ein, die sich an den Peripherien der welt, an den existentiellen und geographischen Rändern entwickelt hat. Die Wege der Versöhnung und des Friedens, die sie beschritten hat, haben in vielen von Kriegen udn Konflikten zerrissenen Ländern heute schon zahlreiche Menschen zu einem besseren Leben verholfen. So kann man am Ende dieses Gesprächs mit Bestimmtheit sagen: Alles kann sich wirklich ändern, immer.
Andrea Riccardi (*1950), Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Professor für Geschichte des Christentums und für Zeitgeschichte, sowie Autor zahlreicher Bücher. Für sein Friedensengagement erhielt er u.a. den Internationalen Karlspreis zu Aachen.
Massimo Naro (*1970) lehrt systematische Theologie an der Theologischen Fakultät Siziliens in Palermo. Er hat zahlreiche Werke veröffentlicht und befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen theologischem Denken und Kunst, Literatur, Spiritualität und Religionen. Als Seelsorger ist er in Caltanissetta in Sizilien tätig.
Andrea Riccardi, Alles kann sich ändern. Gespräche mit Massimo Naro, Würzburg 2018, ISBN 978-3-429-04489-3