Gedenken an die Freunde, die verlassen und in Armut gestorben sind

Seit vielen Jahren begleitet die Gemeinschaft Sant'Egidio in München Menschen auf der Straße. Sie geht regelmäßig an die Orte, wo Obdachlose leben, und verteilt Lebensmittel und warme Getränke. Daneben findet samstags in St. Sylvester die Mensa statt. Zu dieser Freundschaft gehört auch das jährliche Gedneken an diejenigen, die in Armut, auf der Straße oder verlassen gestorben sind. Am 14. April versammelten sich ca. 100 Freunde mit der Gemeinschaft in der Kirche St. Sylvester in Schwabing, wo die Gemeinschaft regelmäßig ihr Abendgebet hält. Es wurde ausgehend von Dorin und Vasile, zwei rumänischen Männern, die 2014 auf der Straße gestorben sind, an viele andere Freunde namtlich erinnert, die uns in diesen Jahren verlassen haben, während die Freundschaft jedoch nicht endet. Dies wurde in der schönen, vom österlichen Glauben geprägten Gedenkfeier zum Ausdruck gebracht.

In diesem Jahr wurde auch an Michael Conti erinnert, einen Schauspieler, der im letzten Jahr gestorben ist und zuvor jeden Samstag ohne Unterbrechung zu uns gekommen ist. Wir dachten an Ivanka, die 2 Jahre tot in der Wohnung lag, ohne dass jemand sie vermisst hätte, und für die wir die Beerdigung gestaltet haben. Unsere Mensa in München ist inzwischen eine Familie für viele geworden. Viele dachten an ihre Freunde und zündeten Kerzen an. Nach dem Gebet saßen wir noch beim Essen zusammen, und niemand wollte so recht nach Hause gehen. Die Freundschaft ist das Brot, das Jesus uns schenkt und das über den Tod hinausgeht. Und wir schenken es uns gegenseitig, damit niemand mehr alleine ist.