In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Teilnehmer am internationalen Treffen im „Geist von Assisi“ mit dem Titel „Wege des Friedens“ ständig gestiegen. Es findet vom 10. bis 12. September in Münster und Osnabrück in Zusammenarbeit mit den beiden Diözesen statt und ist das wichtigste Friedenstreffen 2017 und von großer Bedeutung, besonders nachdem es in den vergangenen Wochen zu neuen grausamen Terrorangriffen in Katalonien und in Burkina Faso gekommen ist.
Der Präsident von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, erklärt: „Es ist eine Gelegenheit, um eine eindringliche Botschaft an die Welt zu richten. Es muss mehr – und mit größerer Entschiedenheit – gegen die Gewalt und für den Frieden getan werden. Bei diesem Engagement spielen die Religionen eine heikle und wichtige Rolle: Sie könnten auch manipuliert werden, doch wenn sie sich für den Dialog einsetzen, schenken sie in Krisen und inneren Spaltungen gefangenen Ländern und Kontinenten eine Seele.“
In Deutschland wird mitten im Herzen Europas drei Tage lang darüber gesprochen, dass der Kontinent inmitten der Krise der Solidarität mit der Friedensarbeit seine Fundamente wiederentdecken muss. Neben mehreren Hundert herausragenden Vertretern der Religionen (Christen, Juden, Muslimen, Buddhisten und anderen asiatischen Religionen), Vertretern aus Gesellschaft und Kultur wird auch die Bevölkerung mit vielen Jugendlichen aus ganz Europa daran teilnehmen und das Friedenstreffen mitgestalten, das wie alljährlich von der Gemeinschaft Sant’Egidio nach dem historischen, von Johannes Paul II. 1986 einberufenen Friedensgebet organisiert wird. Beim Treffen „Wege des Friedens“ werden die Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Groß-Imam von Al-Azhar, Al-Tayyeb (der hochrangigste Vertreter des sunnitischen Islam, der vor kurzem von Papst Franziskus in Kairo besucht wurde), der Präsident von Niger, Mahamadou Issoufou (Staatsoberhaupt eines Landes, durch das der Migrantenstrom nach Norden führt und das strategisch im Kampf gegen den Terrorismus ist), der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten (aus Damaskus), Johannes X., der Direktor des Oberrabbinats von Israel, Moshe Dagan, Kardinal Ernest Simoni aus Albanien, Pater José Alejandro Solalinde aus Mexiko (ein Symbol für den Kampf gegen den Drogenhandel), Kardinal Dieudonné Nzapalainga (Zentralafrikanische Republik), der Vertreter der Rohingya aus Myanmar, Al-Haj U Aye Lwin, der Groß-Imam der Moschee von Lahore in Pakistan, Muhammad Abdul Khabir Azad, Jeffrey D. Sachs von der Columbia University (USA), Parfait Onanga-Anyanga, der Sondergesandte der Vereinten Nationen für die Zentralafrikanische Republik, der italienische Vizeaußenminister Mario Giro, der Präsident der Kommission für äußere Angelegenheiten des italienischen Senats, Pier Ferdinando Casini, Kardinal Rosa Chavez aus El Salvador und zahlreiche Vertreter der orientalischen Religionen teilnehmen. Zu den Themen der zahlreichen Podien des Programms gehören neben dem Frieden und dem interreligiösen Dialog, die Gewaltlosigkeit, die Entwaffnung, die Migration, das Recht auf Gesundheit, die Korruption und die soziale Gerechtigkeit. Einige Länder werden durch Beiträge von einigen Zeugen besonders in den Blick genommen, v.a. Irak und Tunesien.
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