"Ich war 17, als sie mich in Auschwitz einsperrten." Das war der Titel des Treffens der Jugendlichen der Gemeinschaft Sant'Egidio von Prag mit Hana Hnátová, eine 92jährige Jüdin und Schwester des berühmten tschechischen Schriftstellers Arnošt Lustig.
Hana wurde eingeladen, um den Jugendlichen ihre Leidensgeschichte als 17jährige zu erzählen, die in vier Konzentrationslagern gewesen ist (Theresienstadt, Auschwitz, Freiberg und Mauthausen).
Bis vor kurzem hatte Hana nie über ihre Vergangenheit sprechen wollen. Doch nach dem Tod des Bruders spürte sie die Verantwortung, den neuen Generationen eine Botschaft des Friedens weiterzugeben und zur Ablehnung von Vorurteilen oder Diskriminierung aufzurufen.
"Ich freue mich, so viele Jugendliche zu sehen, ich bin glücklich, dass ich bei euch bin", sagte sie. "Ihr Mädchen seid so schön mit euren Locken und langen Haaren. In Auschwitz haben sie uns die Haare abgeschnitten, um uns die Schönheit zu rauben. Doch sie haben es nicht geschafft, uns die Solidarität zu rauben und den Willen, uns einander zu helfen. Wir, die arbeiten konnten, haben auch das letzte Stück Brot mit den Schwächeren geteilt."
Ihr Zeugnis hat die Zuhörer tief beeindruckt und in den anwesenden Jugendlichen den Wunsch geweckt, sich für den Schutz der Werte einzusetzen, die von der Generation mutig verteidigt wurden, die die furchtbare Erfahrung des Holocausts gemacht haben. Diese Werte dürfen nicht verloren gehen in einem Augenblick, während Europa angesichts der Herausforderung der Migration sie mehr denn je benötigt.