Optimistische Schätzungen sprechen von mindestens 1000 Odachlosen in Warschau. Doch es gibt nicht genug Unterkünfte der Komune oder von anderen Einrichtungen. Die Gemeinschaft Sant'Egidio verteilt jeden Donnerstag Essen und warme Getränke für 150 Personen an zwei Orten im Stadtzentrum. Außerdem besucht sie vor allem in diesen kalten Tagen mehrere Male in der Woche viele Menschen an abgelegenen Orten: im Wald, auf Parkplätzen, in baufälligen Hütten.
Nach dem Weihnachtsmahl mit über 400 armen Gästen, das von fast 500 Freiwillingen organisiert wurde, wurden Decken, Kleidung und Winterschuhe besorgt und auch eine Kampagne für den Kauf von Öfen durchgeführt, die viele Unterstützer in den sozialen Netzwerken gefunden hat. Beispielsweise schrieb der Journalist Szymon Holownia in seinem Blog: "Ich war mit der Gemeinschaft Sant'Egidio in Warschau unterwegs. Ich habe Edek und Dorota kennengelernt, die viele Jahr in einem Zelt in der Nähe des Bahnhofs gelebt haben und jetzt von den Freunden von Sant'Egidio in einem Container untergebracht wurden. Dort gibt es einen Ofen, eine Küche, ein Bett... und vor allem Edek, den die Freunde von Sant'Egidio wörtlich aus dem Gefängnis befreit haben. Er war wegen einer alten Sache dort gelandet, die er schon beglichen hatte. Wenn jeder Mann seine Frau so behandeln würde, würde es keine unglücklichen Ehen geben. Holownia wurde eingeladen, den Obdachlosen zu helfen, und hat geschrieben, dass "bei Sant'Egidio die Distanz zwischen dem Helfer und dem Bedürftigen aufgehoben ist und die Beziehungen der Freundschaft möglichst auf gleicher Ebene stattfinden. Die Obdachlosen bieten als Ausgleich für die Hilfe ihr Gebet und gute Worte an, sowie viel viel Lebenssinn.
Durch viele Artikel und Fernsehberichte über das Weihnachtsmahl und die Aktivitäten von Sant'Egidio sind die Obdachlosen weniger versteckt; immer mehr Menschen möchten auch mithelfen. Ein weiterer, bei Jugendlichen sehr beliebter Blogger hat nach der Teilnahme am Weihnachtsmahl einen Appell auf Facebook veröffentlicht: "Helfen wir den Obdachlosen! Ihr könnt euch nicht vorstellen, was sie uns zurückschenken!"