Die Gemeinschaft Sant'Egidio drückt den Familien der Opfer des Schiffbruchs im Mittelmeer, der sich am 2. September ereignete und von dem erst gestern nach der Rettung der einzigen sieben Überlebenden, die sich zwei Tage lang an den gekenterten Rumpf klammerten, berichtet wurde, ihr tiefstes Beileid aus. Angesichts des Todes von 21 Menschen - darunter drei Kinder - aus Ländern, die von schrecklichen Kriegen heimgesucht werden, wie Syrien und Sudan, darf man sich nicht auf Empörung oder die nüchterne Aktualisierung von Opferstatistiken der Verzweiflungstaten im Mittelmeer beschränken.
Wir appellieren nachdrücklich an alle Institutionen auf nationaler und europäischer Ebene, die Seenotrettung mit größerem Engagement wieder aufzunehmen, um das Leben der Menschen in Gefahr zu retten.
Außerdem müssen mehr legale Zugangswege geschaffen werden, auch im Bereich der Arbeitswelt, die Italien und Europa dringend brauchen. Und für diejenigen, die aus Ländern fliehen, in denen Krieg herrscht, müssen Modelle aktiviert werden, die Rettung und Integration begünstigen, wie die humanitären Korridore, die Sant'Egidio zusammen mit verschiedenen Organisationen seit 2016 betreibt und die es 7.700 Menschen ermöglicht haben, in Europa aufgenommen und integriert zu werden. Erst vor wenigen Tagen kam wieder eine Gruppe aus Libyen nach Italien: zwanzig Flüchtlinge, die aus Internierungslagern evakuiert wurden nach schlimmen Misshandlungen, die aber dank der humanitären Korridore mit dem Flugzeug nach Italien gelangen konnten, ohne sich in die Hände von Menschenhändlern zu begeben.