MIGRANTEN

"Aufnahme und Integration - positive Immigration durch die humanitären Korridore, die unsere Gesellschaft bereichert." Der Präsident von Sant'Egidio begrüßt 49 syrische Flüchtlinge

"Es gibt kein europäisches Land, das nicht weiß, dass Europa Zuwanderung braucht, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen. Daher ist eine Immigration, bei der es neben der Aufnahme auch eine Integration gibt, eine äußerst positive Botschaft, die zeigt, dass Migranten eine Ressource und kein Problem für unsere europäischen Gesellschaften sind. Ein legaler Weg stellt sicher, dass es neben der Aufnahme auch eine Integration in die Schulen, in die Arbeitswelt und in die italienische Gesellschaft gibt. Es handelt sich also um eine äußerst positive Einwanderung, die unsere Gesellschaft bereichert. Wir sollten uns mehr und besser für eine Aufnahme einsetzen, die zur Integration führt". Dies sagte Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, auf dem Flughafen Fiumicino, als er zusammen mit vielen Freiwilligen die 49 syrischen Flüchtlinge begrüßte, die heute Morgen durch die humanitären Korridoren mit einem Flug aus Beirut angekommen waren.
Eine frohe Atmosphäre, Umarmungen, Tränen, Händeschütteln und viel Lächeln: Die Kinder, die mehrmals "Es lebe Italien" riefen, wurden mit bunten Luftballons und im Rhythmus der Trommeln durch die Freiwilligen von Sant'Egidio empfangen.
Für einige gab es auch eine emotionale Umarmung mit Verwandten, die zuvor mit den humanitären Korridoren gekommen waren und nun in unserem Land integriert sind. "Es handelt sich um Menschen, die vor dem Krieg in Syrien gerettet wurden und im Libanon unter äußerst prekären Bedingungen lebten", fügte Impagliazzo hinzu: "Das Land bereitet sich auf politische Wahlen vor und das Leben vieler Syrer ist in Gefahr, auch aus politischen Gründen und weil der Druck auf dieses Land zu groß ist. Es handelt sich um Menschen, die durch einen humanitären Korridor gerettet und nicht den Händen von Menschenhändlern ausgeliefert wurden".
Von den 49 Personen sind 17 minderjährig. Die Familien kommen aus verschiedenen Städten, darunter Aleppo, Damaskus und Homs. Es gibt eine große Anzahl von Christen, einige von ihnen aus Al-Qaryatayn, der Stadt von Pater Mourad, die unter der IS-Besatzung gelitten hat.  
Sie alle leben seit langem in libanesischen Flüchtlingslagern im Bekaa-Tal, in der Region Akkar und in prekären Unterkünften am Stadtrand von Beirut, in einer sehr schwierigen Situation aufgrund der politischen Instabilität und der Wirtschaftskrise im Libanon, die durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas noch verschärft wurde.
Die Flüchtlinge werden in neun italienischen Regionen untergebracht: Latium, Basilicata, Kalabrien, Kampanien, Lombardei, Piemont, Apulien, Toskana und Venetien. Nicht nur in Städten wie Rom, Foggia und Verona, sondern auch in Kleinstädten wie Brugherio, Maglie und Rende. In einigen Fällen sind es nämlich die Familien selbst, die mittlerweile gut in Italien integriert sind, die die Neuankömmlinge aufnehmen. So hat beispielsweise ein Brüderpaar eine Wohnung gemietet, um ihre Schwester aufzunehmen, die mit dieser Gruppe angekommen ist.
Seit Februar 2016 haben die humanitären Korridore allein aus dem Libanon fast 3.000 Menschen in Italien in Sicherheit gebracht. Insgesamt sind rund 7 200 Flüchtlinge über die humanitären Korridore in Europa angekommen (ANSA).