"Diese Ausstellung erinnert uns daran, dass die ankommenden Migranten nicht mit leeren Händen dastehen, sondern Kultur, Menschlichkeit, Geschichten und Hoffnungen mitbringen. Die Welt braucht eine interkulturelle Begegnung, und aus Fremden überall, so der diesjährige Titel der Biennale, müssen überall Geschwister werden".
Mit diesen Worten sprach Kardinal José Tolentino de Mendonça, Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Bildung und Leiter des Pavillons des Heiligen Stuhls auf der 60. Biennale, bei der Eröffnung der Ausstellung Naufragi - Approdi (Schiffsbruch - Landung) des italienisch-brasilianischen Künstlers César Meneghetti und der Kunstwerkstätten der Gemeinschaft Sant'Egidio, Die Ausstellung wurde im prächtigen gotischen Säulengang des Ca' d'Oro am Canal Grande eingerichtet. Alessandro Zuccari hat sie kuratiert und erklärt, dass die Ausstellung "aus den Überlegungen entstanden ist, die Gruppen von Künstlern mit Behinderungen angestellt und mit Meneghetti über die Reise der Migranten und die Tragödie der vielen, die bei dem Versuch, Europa zu erreichen, ihr Leben verloren haben, ausgetauscht haben: Namen, Geschichten, Figuren".
Es sind 3.129 Kinder und Erwachsene, die auf der Flucht vor Krieg, Armut und Klimakatastrophen im Mittelmeer und entlang der Balkanroute ihr Leben verloren haben, und 3.129 zerbrechliche Papierboote erscheinen auf dem Boden des Ca' d'Oro, um ihr Andenken zu ehren.
"In der von mir geschaffenen Videoinstallation", so Meneghetti weiter, "fließen auf einem digitalen Meer die Namen der 240 Migranten, die Sant'Egidio auf barmherzige Weise vor dem erbärmlichen Vergessen bewahrt hat, ohne all diejenigen zu vergessen, die ohne Identität geblieben sind.
Anwesend waren auch der brasilianische Botschafter in Italien Renato Mosca De Souza, der Generaldirektor der Museen in Venetien Daniele Ferrara und die Direktorin der Galerie Giorgio Franchetti im Ca' d'Oro Claudia Cremonini. Die Ausstellung ist bis zum 15. September jeden Tag außer montags von 10 bis 19 Uhr geöffnet (ANSA).