Endlich wieder zusammen. Nach zwei Jahren Pause konnte das traditionelle Sommerlager für die Kinder der Schule des Friedens in München wieder stattfinden. Mit großer Freude machten sich Groß und Klein auf den Weg in die Bayerischen Berge an den Schliersee, um dort eine Woche gemeinsam zu leben. Für viele Kinder war es das erste mal, aber auch für viele der Schülerinnen und Studenten, die in der Pandemie durch die Summer School Sant'Egidio kennen gelernt haben. Viele Kinder sind in den Flüchtlingscamps von München groß geworden und waren in der Pandemie isoliert und vom schulischen Leben abgeschnitten. Dank der Sumer-School der letzten beiden Jahre aber, brach die Freundschaft nie ab und fand jetzt ihren Höhepunkt im gemeinsamen Urlaub.
Im Zentrum der Aktivitäten stand das "Land des Regensbogens". In Gruppen beschäftigten sich die Kinder mit den Farben des Regenbogens: Rot für die Freundschaft, Weiß für die saubere Umwelt, Blau für die Nacht, in der niemand mehr Angst hat und Gelb für eine Welt ohne Grenzen. Die Älteren lernten die Geschichte von William kennen, der als Kind in der Friedensschule in Salvador war, dann die Friedensschule leitete und vor 12 Jahren von den Maras erschossen wurde, weil er den Kindern des Armenviertels eine andere Zukunft gezeigt hat. Sein Beispiel regte sie an, darüber nachzudenken, dass man mit einem guten Selbstbewusstsein gemeinsam fähig wird, seine Überzeugungen nicht zu verraten, auch wenn es gefährlich wird.
Ausflüge an den See, in die Wälder, Spiele im Freien und die Feste am Abend schweißten die Kinder und ihre älteren Freund*innen noch mehr zusammen. Viele neue Freundschaften entstanden und die große bunte Familie der Schule des Friedens wurde ein Ort, an dem niemand ausgeschlossen ist und alle sich dafür einsetzen, eine menschlichere Welt aufzubauen.