In der Herz-Jesu-Kirche in München mit dem "größten Kirchenportal" der Welt fand der festliche Dankgottesdienst zum 54. Jahrestag der Gemeinschaft Sant'Egidio statt, dem Bischof Dr. Bertram Meier aus Augsburg vorstand.Dort versammelt sich das Volk von Sant'Egidio zu besonderen Gelegenheiten, vor allem zum alljährlichen Weihnachtsmahl für die Armen, die auch bei dieser Gelegenheit nicht fehlten und zum Volk der Gemeinschaft gehören. Neben den Freunden der Mensa und den älteren Menschen aus den Heimen waren auch einige von der Gemeinschaft in diesen Tagen aufgenommene ukrainsche Flüchtlinge anwesend, die als Dialysepatienten dringend Hilfe benötigen. Die großen Portale sind auch ein Symbol für die Gastfreundschaft und die gelebte Barmherzigkeit, die Bischof Meier in seiner Homilie bei Sant'Egidio würdigte. Er erinnerte an seine persönliche Freundschaft seit den 80er Jahren in Rom und überschrieb die Geschichte von Sant'Egidio als "spirituelles Kraftwerk mit politischer Wirkung" für die Kirche und die Welt. Er dankte der Gemeinschaft vor allem für die Friedensarbeit und betonte: Die Religionen leben "aus der Kraft, Mauern zu überwinden und Frieden zu stiften. Sant’Egidio ist dafür ein starkes Beispiel". In dieser Krisenzeit forderte der Bischof einen kraftvollen Einsatz zur Hilfe für die Bedürftigen: "Daraus ergibt sich unsere Mission: die Stimme erheben für die Armen und Schwachen, den Mächtigen und Gewalttätigen widersprechen, Zertrennung und Zerstörung nicht einfach hinnehmen. Dem Hass und der Vertreibung nicht das letzte Wort geben, sondern Brücken bauen, Flüchtlinge aufnehmen, Fremde willkommen heißen. Wir sind nicht schwach, wir sind gerüstet mit der Botschaft Jesu Christi."
Ursula Kalb, die Verantwortliche der Gemeinschaft in München, dankte den vielen Freunden, die in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche anwesend waren und seit vielen Jahren das Leben der Gemeinschaft begleiten, und bekundete die Bereitschaft von Sant'Egidio sich besonders in diesen schwierigen Zeiten an der Seite der Schwächsten einzusetzen und für eine menschliche Stadt tätig zu sein.