Todesstrafe: "Die Zustimmung für die UNO-Resolution über ein Moratorium vergrößern"

Ein Webinar und zahlreiche Veranstaltungen zum 30. November, dem internationalen Aktionstag der "Städte für das Leben"

"Die Todesstrafe ist eine Jahrtausende alte Pandemie, der die Luft ausgeht", sagte Mario Marazziti, Koordinator der internationalen Kampagne und Mitbegründer der World Coalition against the Death Penalty, auf einer Pressekonferenz. "Im Jahr 1977 gab es nur 16 Länder, die die Todesstrafe abgeschafft hatten, während es im letzten Jahr nur noch 18 Länder waren, die sie einsetzten. Eine komplette Umkehr, wie der wachsende Konsens gegen diese unmenschliche und nutzlose Strafe zeigt: 133 Länder haben die Todesstrafe abgeschafft oder ein Moratorium verhängt oder wenden sie seit mindestens 10 Jahren nicht mehr an", erklärte Marazziti.

"Selbst in den USA ist die Zahl der Staaten, die die Todesstrafe beibehalten, nur um einen höher als die der Staaten, die sie nicht anwenden, und im letzten Jahr wurde die niedrigste Zahl von Hinrichtungen der letzten Jahre verzeichnet. Ein sehr positiver Trend, der in den letzten sechs Monaten der vorherigen Regierung durch 13 Hinrichtungen auf Bundesebene getrübt wurde - ein Negativrekord in zwei Jahrhunderten amerikanischer Geschichte", so Marazziti. "Wir sind überzeugt, dass Biden, der einen Hinrichtungsstopp auf Bundesebene verhängt hat, das Blatt wenden kann. Es besteht die Hoffnung, dass sich die USA bei der nächsten UN-Generalversammlung der Stimme enthalten oder sogar für das Moratorium stimmen könnten".

Die Pressekonferenz veranschaulichte die groß angelegte Mobilisierung, die am 30. November, ausgehend vom Kolosseum in Rom, 2446 Städte in 70 Ländern aller Kontinente anlässlich des Welttages der "Städte für das Leben" vereinen wird, der von Sant'Egidio in Erinnerung an den Tag gefördert wird, an dem zum ersten Mal in der Geschichte die Todesstrafe von einem Staat, dem Großherzogtum Toskana, abgeschafft wurde.

Ebenfalls am 30. November, um 17.30 Uhr, findet das Webinar "Keine Gerechtigkeit ohne Leben - Für eine Welt ohne Todesstrafe" statt,
an dem der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli, Tawakull Karman, Friedensnobelpreisträgerin 2011, und andere Aktivisten teilnehmen, die sich gegen die Todesstrafe engagieren, allen voran die amerikanische Ordensfrau Sister Helen Prejean.


Weitere Informationen (IT) unter https://www.santegidio.org/downloads/Conferenza-Stampa-Citta-per-la-Vita-2021.pdf