Am 14. Oktober fand in Kachia im nigerianischen Bundesstaat Kaduna ein Friedenstreffen im Geiste von Assisi statt, das in der Folge des Treffens am Kolosseum in Rom organisiert wurde. Zum Thema "Frieden ist die Zukunft" trafen sich Religionsführer, Christen und Muslime sowie traditionelle Führer und Leiter von Jugendbewegungen, um über die Ursachen der Gewalt in der Region und mögliche Auswege zu diskutieren.
Vierzig Religionsführer kamen zu einer Diskussion über Konflikte und Frieden zusammen. Es folgte eine öffentliche Zeremonie vor einem jungen Publikum von 300 Personen. Während des gesamten Treffens war die Sehnsucht einer von Gewalt, Massakern und Entführungen erschöpften Bevölkerung nach Frieden zu spüren. Der große Wunsch, in Frieden miteinander zu leben, kam zum Ausdruck. Wie einer der Teilnehmer es ausdrückte: "Wir werden dazu erzogen, uns gegenseitig zu hassen, aber in Wirklichkeit sind wir alle Opfer der Umstände".
Der Bundesstaat Kaduna, insbesondere im Süden, ist seit langem Schauplatz zahlreicher Gewalttaten. Er wird als Konflikt zwischen Muslimen und Christen, zwischen Hirten und Bauern dargestellt, aber in Wirklichkeit sind kriminelle Elemente am Werk, die von externen Mächten unterstützt werden. Die Stadt Kaduna wird immer wieder Schauplatz von Gewalt, und es bestand ein großer Bedarf, lokale Lösungen für diese Probleme zu finden, da Lösungen von oben nicht funktionieren. Am Tag vor dem Treffen selbst waren drei Seminaristen aus der Diözese Kafanchan entführt worden; während des Friedenstreffens traf die Nachricht von ihrer Freilassung ein.
Das Friedenstreffen wurde von der Gemeinschaft Sant'Egidio, die seit langem in der Region anwesend ist, zusammen mit der Erzdiözese Kaduna, der Diözese Kafanchan und anderen religiösen und traditionellen Führern organisiert.
Vor dem Treffen brachte eine Delegation der Gemeinschaft mit Unterstützung der belgischen Botschaft in Nigeria Lebensmittel und Hilfsgüter in ein Flüchtlingslager in der Nähe von Kachia, das von Menschen bewohnt wird, die wegen der Gewalt aus ihrem Land fliehen mussten.