Der UNO-Generalsekretär, Antonio Guterres, hat einen Brief an den Gründer von Sant’Egidio, Andrea Riccardi, geschrieben und bedankt sich darin für die Unterstützung des Appells der Vereinten Nationen für einen globalen Waffenstillstand in der Zeit des Coronavirus. Er ermutigt die Gemeinschaft zur Fortsetzung ihrer Friedensarbeit in verschiedenen Regionen der Welt, vor allem im Südsudan. Anbei die deutsche Übersetzung:
Sehr geehrter Herr Prof. Riccardi,
ich möchte Ihnen für Ihren Brief danken, in dem Sie Ihre Unterstützung meines Appells für einen globalen ‚Waffenstillstand‘ bekunden, um die COVID-19 Pandemie zu bekämpfen.
Mit ermutigen die Antworten, auf die der Appell bei internationalen Führern und Regierungen in verschiedenen Teilen der Welt, bei regionalen Oberhäuptern, in der Zivilgesellschaft und auch bei Religionsoberhäuptern und religiösen Organisationen wie die Gemeinschaft Sant’Egidio gestoßen ist. Besonders wichtig scheint es mir, dass der Appell auf positive Reaktionen bei einigen sich aktuell im Krieg befindenden Parteien gestoßen ist.
Leider sind die Konflikte weiterhin eine Herausforderung für unser Bemühen, die COVID-19 Pandemie zu bekämpfen. Viele, die den Aufruf zum ‚Waffenstillstand‘ aufgreifen könnten, versuchen dagegen, sich Vorteile auf dem Schlachtfeld zu verschaffen. Ich bin sicher, dass Sie meine Sorge um all jene teilen, die auf unverhältnismäßige Weise von aktuellen Konflikten betroffen und die durch COVID-19 noch bedürftiger geworden sind, insbesondere Frauen, die die Bürde der Sorge um die Familie tragen, sowie Kinder, Flüchtlinge, Inlandsvertriebene und alle Marginalisierten.
Die Vereinten Nationen werden weiter bei allen Konfliktparteien, Regierungen und einflussreichen Persönlichkeiten dafür eintreten, den Kriegsparteien zu helfen, damit aus Erklärungen des guten Willens oder provisorischen Waffenstillständen ein Ende der Kriege erreicht wird und politische Lösungen für einen dauerhaften Frieden gefunden werden. Hohe Wertschätzung bringe ich den Bemühungen entgegen, durch die sich Ihre Organisation bei politischen Führern, Religionsoberhäuptern, Verantwortlichen von Vereinigungen und verschiedenen Netzwerken einsetzt, um Fortschritte auf dem Weg des Friedens zu erzielen, wie es kürzlich für den Südsudan und andere Situationen erfolgt ist.
Ihr
Antonio Guterres