Sant'Egidio wird 52 Jahre alt: Liturgie in der Kathedrale von Rom, Lateranbasilika des Hl. Johannes

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Das "Volk" von Sant'Egidio - Italiener und Immigranten, verschiedene Generationen und viele Freunde - hat sich in der Kathedrale von Rom, der Lateranbasilika des Hl. Johannes, zu einem Dankgottesdienst für die 52 Jahre der Gemeinschaft versammelt, den Vorsitz übernahm Kardinal Pietro Parolin.

Er ging vom Evangelium des 5. Sonntags im Jahreskreis aus und sagte, dass "die Worte Jesu mir auch angemessen für die Gemeinschaft Sant'Egidio erscheinen. Seit den Anfängen hat sie sich im Geist des Evangeliums dafür entschieden, das Evangelium in das Leben der Menschen zu tragen und damit Salz und Licht zu sein. In jungem Alter seid ihr in die Peripherien der Stadt gegangen und habt die Liebe dorthin getragen". Die Gemeinschaft ist dann aber nicht in Rom stehengeblieben: "Ihr habt neue Horizonte in den Blick genommen und neue Wege in den Peripherien vieler Städte der Welt eingeschlagen, die alle Salz und Licht brauchen.
"Ich möchte nicht darüber sprechen, was ihr tut", sagte der Staatssekretär weiter, "sondern auf den Geist all dieser Dinge hinweisen: die Nächstenliebe, die vom Armen ausgeht, der verworfen wurde und zum neuen Eckstein geworden ist". Während "in vielen Teilen der Welt neuer Egoimus entsteht, Nationalismus aufkommen, viele Spaltungen und Mauern errichtet werden und sich die Gewalt ausbreitet, während zu viel Hass in den Adern der Gesellschaft strömt", "unsere Antwort ist nicht, Gegensätze aufzubauen, sondern das LIcht der 'guten Werke' noch mehr strahlen zu lassen, die etwas verändern und die Einsamheit in Gemeinschaft verwandeln, die Konflikte in Frieden, die Resignation in Hoffung auf eine neue Zukunft".

Am Ende der Liturgie richtete der Präsident der Gemeinschaft, Marco Impagliazzo, ein Grußwort an die Versammlung: "Mit dem Papst, unserem Bischof, träumen wir von einer Kirche als Volk für alle ohne Ausgrenzung, damit die Barmherzigkeit des Herrn die Herzen aller ohne Ausnahme berührt...
Durch das Leben in der Peripherie Roms und in den menschlichen und existentiellen Peripherien der Welt haben wir viel gelernt. Die Begegnung mit Menschen verschiedener Herkunft und Schichten waren Jahr für Jahr unsere Schule: der Weg als Geschichte. Wer von uns einem Armen begegnet ist, blieb stehen und hat ihm zugehört, er wurde sein Freund und hat etwas empfangen, was er niemals erwartet hätte", fuhr er fort.

Am Ende der Liturgie wurde im Innenhof des Lateranpalastet ein gemeinsames Fest gefeiert: Junge und Alte, Familien, Neueuropäer und Freunde, die durch die "humanitären Korridore" angekommen sind: ein Familienfest für eine geschwisterliche Stadt.

Homilie von Kardinal Pietro Parolin (IT)>>

Grußwort von Marco Impagliazzo (IT) >>

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