Alle politischen Parteien aus dem Südsudan unterzeichnen ein Friedensabkommen in Sant'Egidio

Waffenstillstand ab 15. Januar und Roadmap zur Stabilisierung der Einheit und Versöhnung im Land

Die heute bei der Gemeinschaft Sant'Egidio unterzeichnete Erklärung von Rom "vereint zum ersten Mal alle politischen Parteien des Landes". Das betont Paolo Impagliazzo, der Generalsekretär von Sant'Egidio, und dankt den Teilnehmern für die geleisteten Bemühungen. Das Dokument, so Impagliazzo weiter, ist das Ergebnis vieler Arbeitstage und auch des Einsatzes von Sant'Egidio in den vergangenen Jahren zur Förderung des politischen Dialogs im Südsudan.

Drei Säulen enthält das Abkommen: die "feierliche" Verpflichtung zur Einstellung der Feindseligkeiten ab Mitternacht des 15. Januar; die Verpflichtung, gemeinsam - mit Sant'Egidio - Mechanismen auszuarbeiten und auszuloten, um Meinungsverschiedenheiten zu lösen; die Garantie für humanitäre Organisationen, im Land zur Unterstützung der Zivilgesellschaft tätig zu sein. Die heutige Erklärung wurde von Mitgliedern der Delegation der Zentralregierung des Südsudan, von Vertretern der südsudanesischen Oppositionsbewegungen, die nicht am 2018 in Addis Abeba (Ssoma) neu aufgelegten Friedensabkommen beteiligt waren, und von den Oppositionsgruppen, die am Abkommen beteilgt waren, unterzeichnet.

"Der Waffenstillstand ist notwendig, um Vertreuen und Hoffnung in unserem Volk wiederherzustellen", sagt Barnaba Marial Benjamin, der Vertreter von Präsident Slava Kir. "Wir haben die Aufforderung von Papst Franziskus aufgegriffen, die Unterschiede beiseite zu lassen und das Verbindende zu suchen. Diese Methode hat auch die Gemeinschaft Sant'Egidio inspiriert", sagte er weiter und wies darauf hin, dass "in diesen Tagen der Begegnung von Südsudanesen die Möglichkeit gegeben war, die uns verbindende gemeinsame Geschichte anzuerkennen". 

Es handelt sich um eine Unterschrift "ohne Vorbedingungen" mit dem Versprechen, gemeinsam mit der Regierung und anderen Unterzeichnern für den Aufbau eines dauerhaften Friedens tätig zu sein. Das betonte Pa'gam Amum Okiech, der Sprecher von Ssoma, der das Abkommen dem Einsatz von Papst Franziskus zuschreibt. "Die Geste, uns die Füße zu küssen" beim unserem Besuch im Vatikan (im vergangenen April) "hat uns inspiriert, sein Appell zum neuen Jahr, für Wohlergehen und Geschwisterlichkeit tätig zu sein, ist ein Traum, der Wirklichkeit werden wird", sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass "der Augenblick gekommen ist, die Feindseligkeiten zu beenden und aus unseren Fehlern zu lernen" und "dass der Prozess alle einschließen muss". In diesem Zusammenhang zeigte sich Okiech "erfreut", dass die oppositionelle Befreiungsbewegung des sudanesischen Volkes (Splm-lo) und die nationale Demokratiebewegung (Ndm) am Treffen teilgenommen haben.

ERKLÄRUNG VON ROM ÜBER DEN FRIEDENSPROZESS IM SÜDSUDAN >>

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VIDEO - kurze Darstellung der Krise im Südsudan