Staunen und Zuneigung umgibt Anastasie in einem Dorf im Kongo. Sie ist eine Frau, die gerade 100 Jahre alt geworden ist. Wir haben sie gefragt: "Wie hast du es geschafft, 100 Jahre alt zu werden?" Und sie hat geantwortet: "Mit Heiterkeit und dadurch, dass ich immer gut und in Begleitung gegessen habe." Ihre Worte sind einfach, aber ihre Jahre erzählen von der Geschichte einer starken Frau.
Das Leben im Kongo ist nicht einfach. Sie wurde 1919 in einem Dorf in der Nähe von Bukavu geboren und kam durch die Hochzeit nach Goma. Sie hat acht Kinder, von denen vier noch leben. Man kann sich vorstellen, was der Verlust ihrer Lieben für sie bedeutet hat in einem Land wie dem Kongo, wo die Lebenserwartung bei siebzig Jahren liegt. Die Stadt Goma ist noch gezeichnet von den Kriegen und Vulkanausbrüchen.
Doch Anastasie hat es geschafft, ihr Leben immer wieder in die Hand zu nehmen und immer noch viele Mencshen zu treffen. Jetzt lebt sie bei einer Tochter, die selbst schon alt ist, in einer armen aber gut eingerichteten Wohnung. Wir haben sie beim Weihnachtsmahl der Gemeinschaft Sant'Egidio im Stadtviertel Karisimbi kennengelernt. Durch sie haben wir auch viele andere alte Menschen kennengelernt, denn in ihrem Viertel ist ihre Zahl sehr hoch. Wir besuchen sie jede Woche. Anastasie Lugusa ist für uns ein Bild für alle Frauen der Welt, die die Schwierigkeiten des Lebens meistern, indem sie offen sind für Andere und für die Freude der schönen Dinge.
Der Weltfrauentag ist auch für sie. Noch einmal herzlichen Glückwunsch, Anastasie!