Tägliches Gebet

Gebet für den Frieden
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Gebet für den Frieden
Montag 17 Februar


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Buch Genesis 4,1-15.25

Der Mensch erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom HERRN erworben. Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer. Nach einiger Zeit brachte Kain dem HERRN eine Gabe von den Früchten des Erdbodens dar; auch Abel brachte eine dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der HERR schaute auf Abel und seine Gabe, aber auf Kain und seine Gabe schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich. Der HERR sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick? Ist es nicht so: Wenn du gut handelst, darfst du aufblicken; wenn du nicht gut handelst, lauert an der Tür die Sünde. Sie hat Verlangen nach dir, doch du sollst über sie herrschen. Da redete Kain mit Abel, seinem Bruder. Als sie auf dem Feld waren, erhob sich Kain gegen Abel, seinen Bruder, und tötete ihn. Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders? Der HERR sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders erhebt seine Stimme und schreit zu mir vom Erdboden. So bist du jetzt verflucht, verbannt vom Erdboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen. Wenn du den Erdboden bearbeitest, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein. Kain antwortete dem HERRN: Zu groß ist meine Schuld, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du hast mich heute vom Erdboden vertrieben und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen; rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein und jeder, der mich findet, wird mich töten. Der HERR aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain tötet, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der HERR dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde. Adam erkannte noch einmal seine Frau. Sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Set, Setzling. Denn sie sagte: Gott setzte mir einen anderen Nachkommen anstelle Abels, weil Kain ihn getötet hat.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die Geschichte der Menschheit ist von Anfang an vom Bruderkampf geprägt. Das zeigt die Geschichte von Kain und Abel. Kain ist ein starker Mann und sein Bruder Abel ist gleichsam ein namenloser Mann. Abel bedeutet im Hebräischen "Atem, Hauch", also "Nichtigkeit". Sein Name und seine Existenz bestehen darin, der "Bruder" eines anderen zu sein, eben von Kain. Der Mensch kann nicht existieren, wenn er nicht akzeptiert, dass er einen Bruder an der Seite hat, um mit ihm zusammen zu leben und die Welt aufzubauen, indem er deren Vielfalt akzeptiert. Die Verwirklichung unseres Menschseins kann nicht ohne die anderen stattfinden. Keiner existiert für sich allein. Von Anfang an sind wir miteinander verbunden. Abel war ein Schafhirt, ein Nomade, und kein Ackerbauer wie Kain. Kains Sünde beginnt, als er die von Abel symbolisierte Vielfalt ablehnt. Dadurch entstehen Neid, Zorn und Groll, die schnell zum gewaltsamen Töten werden. Wenn man das Ich in absoluter Weise überhöht, glaubt man leichtfertig, nur allein auf der Welt und wirklich der Einzige zu sein! Im hebräischen Text gibt es eine Art Kommunikation zwischen Kain und seinem Bruder, ohne dass ein Wort gesagt wird. Wenn man anfängt, Gefühle von Neid und Zorn zu empfinden, wenn der Groll brütet, dann versagen einem die Worte und man will nicht mehr sprechen. Dann wächst die Feindschaft derart, dass sie zur Ausrottung des anderen führt. Wieder einmal ist es Gott selbst, der nun eingreift und sich angesichts der Angst und des Schweigens von Kain zu Wort meldet: "Wo ist Abel, dein Bruder?" Diese Frage hatte er auch Adam gestellt: "Wo bist du?" Gott stellt Fragen. Seine Stimme ist immer eine Frage, die uns auffordert, Rechenschaft über unsere Geschwister abzulegen. Der Ruf Gottes ergeht an jeden von uns und an diese Welt, um sich gegen jede Form von Gewalt und Ablehnung des Andersartigen zu wenden. "Wo ist dein Bruder?" - so lautet die besorgte Frage Gottes an eine Welt, die ohne Skrupel Gewalt akzeptiert, den Krieg als unausweichliche Tatsache hinnimmt und die Spaltung als eine normale Lebensform darstellt. Die Stimme des Blutes so vieler unschuldiger Frauen und Männer erhebt sich genauso wie die von Abel von der Erde zu Gott, denn bei ihm werden wir alle als Geschwister behandelt. In Jesus verstehen wir mit größerer Klarheit, dass jeder Mensch unser Bruder und unsere Schwester ist, weil wir alle Kinder Gottes sind, geschaffen nach seinem Bild und ihm ähnlich.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika