Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 15,1-10
Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet? Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte! Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das 15. Kapitel des Lukasevangeliums, das mit dem heutigen Abschnitt beginnt, ist der Darstellung der Barmherzigkeit Gottes gewidmet. In diesen ersten zehn Versen werden zwei der Barmherzigkeitsgleichnisse erzählt: das verlorene Schaf und die verlorene Drachme. Im ersten Gleichnis stellt Jesus den Vater als Hirten dar, der eines seiner hundert Schafe verloren hat. Daraufhin lässt der Hirte die neunundneunzig im Stall verbliebenen zurück und macht sich auf die Suche nach dem verlorenen. Es gibt in gewisser Weise ein Gesetz der Barmherzigkeit, aus dem sich ein Vorrecht des Sünders ableitet: das Recht, zuerst, vor den Gerechten, Hilfe zu erhalten. Damit hat das Evangelium eine echte Revolution herbeigeführt. In einer Welt, in der das Leistungsprinzip - über das wir zweifelsohne nachdenken müssen - als Kriterium einer idealen Gesellschaftsordnung hingestellt wird, führt uns das Evangelium das paradoxe Geheimnis der Barmherzigkeit und Vergebung vor Augen. Im zweiten Gleichnis wird der Vater mit einer Hausfrau verglichen, die ein Geldstück verloren hat und so lange danach sucht, bis sie es findet. Hier zeigt sich einmal mehr das Vorrecht der Liebe, das Gott für die Kleinen einfordert. Beide, der Hirte und die Frau, rufen ihre Nachbarn zu einem Fest zusammen, nachdem sie das verlorene Schaf und das verlorene Geldstück wiedergefunden haben. Gott will nicht den Tod der Sünder, sondern dass sie umkehren, das heißt ihr Leben ändern und zu ihm zurückkommen. Für die Jünger bedeutet das, dass sie ein barmherziges Herz haben und ähnlich liebesfähig sein müssen wie Gott selbst. Jesus schließt mit den Worten: "Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt." Das ist Gottes größte Festfreude. Deshalb macht er sich auf, um nach Liebe zu suchen, ja darum zu betteln. Das tut er auch mit uns. Lassen wir uns also von ihm finden.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika