Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Buch Jesus Sirach 17,24-29
Denen aber, die umkehrten, gewährte er die Rückkehr und er ermutigte die, welche die Geduld verloren hatten. Wende dich zum Herrn und lass ab von den Sünden! Bitte vor seinem Angesicht und vermindere das Ärgernis! Kehre zum Höchsten zurück und wende dich ab vom Unrecht! Denn er wird dich den Weg aus der Dunkelheit in das Licht der Gesundheit führen. Und hasse über alle Maßen Gräuel! Wer wird den Höchsten in der Unterwelt loben, anstelle derer, die leben und einstimmen in das Lob? Das Lob eines Toten, der nicht mehr lebt, verhallt. Wer lebt und gesund ist, wird den Herrn loben. Wie groß ist das Erbarmen des Herrn und die Vergebung für die, die sich ihm wieder zuwenden?
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Die Frage nach dem Menschen, wer er ist und worin seine Aufgabe hier auf Erden besteht, durchzieht die ganze Heilige Schrift. Die allgemeine Mentalität sieht den Menschen als eine autonome Person mit der Fähigkeit, zu entscheiden und zu handeln, zu wählen und zu planen. Ja, Gott hat den Menschen geschaffen und ihm die Freiheit geschenkt. Doch diese Freiheit ist nicht absolut, das heißt aus jedweder Bindung, jedweder Beziehung herausgelöst - bis hin zu der Annahme, man könne sie zwecks völlig schrankenloser Selbstbehauptung ohne jedes Maß und ohne Widerrede durchsetzen. Diese Vorstellung hat einen neuen Kult hervorgebracht, den wir als "Egolatrie" bezeichnen könnten: eine Anbetung des Selbst und des eigenen Ichs, auf dessen Altar auch die liebsten Bindungen geopfert werden. Der Plan, den Gott für jeden von uns hat, führt nicht über die Behauptung der eigenen Stärke, sondern über das Wir-Bewusstsein, das aufgebaut werden muss, damit wir wirklich zu seiner Familie gehören. Sich der eigenen Sünde bewusst zu sein heißt nicht, unser Menschsein scheitern zu sehen, sondern unseren genauen Standort und die großartigen Möglichkeiten zu entdecken, die sich vor uns auftun. Im Buch Jesus Sirach wird der Mensch als ein Geschöpf verstanden, das bereit ist, die Barmherzigkeit und Tröstung anzunehmen, die Gott ihm anbietet, und so einen Weg einzuschlagen, der zu ihm zurückführt. Wer entschieden auf den Herrn zugeht und mit ihm unterwegs ist, lässt sich auf keinerlei Handel mit dem Bösen ein und gibt dem Unrecht nicht nach. Die Gesellschaft Gottes zu wählen heißt, jedem Unrecht den Rücken zu kehren. Wer sich dafür entscheidet, auf Gottes Seite zu sein und auf sein Wort zu hören, folgt nicht dem Bösen und verfällt nicht der Sünde. Wer jedoch über den anderen stehen will, wird am Ende bitter erkennen, dass er nur "Staub und Asche" ist. Die wahre Berufung des Menschen ist der Lobpreis Gottes, des Herrn der himmlischen Scharen und des Vaters, der allen Menschen, seinen Kindern, nahe ist. Jesus Sirach schreibt: "Wer lebt und gesund ist, wird den Herrn loben."
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika