Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Buch Jesus Sirach 5,1-8
Verlass dich nicht auf deinen Reichtum und sag nicht: Mir genügt er! Folge nicht deiner Seele und deiner Kraft, um nach den Begierden deines Herzens zu leben! Sag nicht: Wer wird Macht über mich haben? Denn der Herr wird gewiss Vergeltung üben. Sag nicht: Ich habe gesündigt und was ist mir geschehen? Denn der Herr ist langmütig. Sei dir der Vergebung nicht zu sicher, wenn du Sünde auf Sünde häufst! Sag nicht: Sein Mitleid ist groß, die Menge meiner Sünden wird er verzeihen. Denn Erbarmen und Zorn sind bei ihm; auf den Sündern ruht sein Grimm. Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschieb es nicht Tag für Tag! Denn plötzlich wird der Zorn des Herrn hervorbrechen und zur Zeit der Vergeltung wirst du zugrunde gehen. Verlass dich nicht auf ungerechte Reichtümer, denn sie werden dir am Tag des Unglücks nichts nützen!
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!
Halleluja, halleluja, halleluja.
Dieser Abschnitt enthält eine Anreihung negativer Gebote. Es handelt sich um eine der üblichen Methoden, mit denen das Wort Gottes vor allem in den Weisheitsbüchern den Leser anleiten möchte. Auch in den Gesetzestexten des Pentateuchs sind die Gebote teilweise in dieser Form verfasst. Der Abschnitt beginnt mit einer Aufforderung, die später wiederholt wird und den Reichtum betrifft: "Verlass dich nicht auf deinen Reichtum". In Sir 2, 8 heißt es dann: "Verlass dich nicht auf ungerechte Reichtümer". Immer wieder warnt die Bibel davor, auf Reichtümer zu vertrauen. Jesus selbst warnt seine Jünger und sagt in den Seligpreisungen: "Doch weh euch, ihr Reichen" (Lk 6,24). Das Vertrauen in den Reichtum ist eng mit dem Stolz verbunden ("Mir genügt er!"). Durch den Reichtum wird der Mensch überheblich und arrogant und will als Herr über alles leben: "Sag nicht: Wer wird Macht über mich haben?" Ein Hinweis bezieht sich auf Situationen, in denen wir die Sünde als normal, unbedeutend und folgenlos ansehen: "Sag nicht: Ich habe gesündigt und was ist mir geschehen?" Dabei wird sogar die Vergebung Gottes als selbstverständlich angesehen, als müsse sie garantiert werden, ohne dass man um sie bittet. Manchmal gewöhnt man sich an die Sünde, an die Gewohnheit, ständig so zu bleiben wie man ist, oder auch an die Überzeugung, dass es egal ist, was geschieht. Stattdessen ermahnt Jesus Sirach: "Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschieb es nicht Tag für Tag!" Die Bekehrung des Herzens aufzuschieben, ist ein trügerischer Fehlschluss. Leider sagt man sehr häufig zu sich selbst, dass man doch immer noch Zeit hat. Wenn das Wort Gottes Anfragen an das Leben stellt, darf man sie nicht verdrängen. Man erweist sich selbst einen großen Bärendienst, wenn man nicht auf den Herrn hört, der uns die Möglichkeit bietet, unser Leben neu zu gestalten.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika