Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Buch Numeri 24,2-7.15-17
Als Bileam aufblickte, sah er Israel im Lager, nach Stämmen geordnet. Da kam der Geist Gottes über ihn, er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, Spruch des Mannes mit geöffnetem Auge, Spruch dessen, der Gottesworte hört, der eine Vision des Allmächtigen sieht, der niedersinkt mit entschleierten Augen: Jakob, wie schön sind deine Zelte, deine Wohnungen, Israel! Wie Bachtäler ziehen sie sich hin, wie Gärten an einem Strom, wie Aloebäume, vom HERRN gepflanzt, wie Zedern am Wasser. Von seinen Schöpfeimern rinnt das Wasser, reichlich Wasser hat seine Saat. Sein König möge Agag überlegen sein und seine Königsherrschaft sich erheben. Und er begann mit seinem Orakelspruch und sagte: Spruch Bileams, des Sohnes Beors, Spruch des Mannes mit geöffnetem Auge, Spruch dessen, der Gottesworte hört und die Kunde des Höchsten kennt, der eine Vision des Allmächtigen sieht, der niedersinkt mit entschleierten Augen: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel. Er zerschlägt Moab die Schläfen und allen Söhnen Sets den Schädel.
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will,
mache sich zum Diener aller.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Diese Erzählung ist sehr eindrucksvoll. Bileam wird durch Balak, den König von Moab und Feind Israels, aufgefordert, einen Fluch gegen Israel auszusprechen. Bileam segnet aber stattdessen das Volk. Der Unheilsprophet wird im Angesicht Gottes zum Propheten der Hoffnung. Im Text heißt es: "Als Bileam aufblickte, sah er Israel im Lager ... Da kam der Geist Gottes über ihn"; und er segnete Israel. Denn das Wort Gottes lässt "mit geöffnetem Auge" sehen, um die Wirklichkeit in aller Klarheit zu erkennen. Dabei war Bileam gar kein Prophet in Israel. Doch Gott offenbart sich auch ihm und hilft ihm, die Tiefen der Geschichte zu verstehen und sie dadurch im Licht Gottes zu deuten. Müssten nicht auch wir Christen aufmerksam Ausschau halten nach Propheten außerhalb unserer Gemeinschaften? Spricht Gott nicht auch außerhalb unserer Lebensbereiche? Wir wissen genau, dass der Geist weht, wo er will. Papst Franziskus fordert immer wieder, dass wir die Augen und Ohren öffnen, um die Zeichen Gottes zu erkennen und auf weise Worte zu hören, selbst wenn sie nicht von einem der "Unseren" gesprochen werden. Die Worte Bileams erinnern daran, dass Menschen zu sprechen anfangen, weil Gottes Wort sie auf geheimnisvolle Weise angerührt hat und sie daher die Geschichte mit einer Weisheit deuten können, die teilweise auch uns verborgen ist. Wir müssen auf die Versuchung achtgeben, uns als die einzig Geeigneten anzusehen, die die Geschichte verstehen und deuten. Aus diesem Grund sind Begegnung und Dialog mit allen notwendig, sowohl mit Christen anderer Konfessionen und mit Gläubigen anderer Religionen als auch mit allen Menschen guten Willens, um auch bei ihnen und mit ihnen jenen "Samen des Wortes" zu entdecken, den der Geist ins Herz des Menschen gelegt hat, wie es die Kirchenväter formuliert haben. Ein Bündnis mit allen ist unerlässlich, um die Zeit verstehen zu können, in der wir leben, und um gemeinsam Antworten des Friedens geben zu können.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika