Lesung des Wortes Gottes
Halleluja, halleluja, halleluja.
Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Das Evangelium nach Lukas 18,1-8
Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?
[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]
Halleluja, halleluja, halleluja.
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.
Halleluja, halleluja, halleluja.
Die erste Stelle, wo der Evangelist Jesu Lehre vom Beten überliefert, ist die Episode, in der Jesus den Jüngern das Vaterunser schenkt (Lk 11,1-13). Jetzt spricht er zum zweiten Mal mit den Jüngern über dieses Thema und schärft ihnen ein, "dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten". Sie sollen nicht nur "allezeit" beten, sondern überdies "darin nicht nachlassen". Die Gefahr, den Mut zu verlieren oder zu verzagen, wenn unsere Bitten vermeintlich nicht gehört werden, ist eine häufige und verbreitete Erfahrung. Um diese Aussage zu bekräftigen, erzählt Jesus das Gleichnis von einer armen Witwe, die bei einem Richter ihr Recht verlangt. In einer Gesellschaft wie der zur Zeit Jesu steht sie sinnbildlich für die Ohnmacht der Schwachen - und doch findet sie mit ihrer Beharrlichkeit letztlich Gehör bei dem unredlichen und hartherzigen Richter und bekommt ihr Recht. Der Realismus dieser Szene macht betroffen. Wenn wir sie auf unser Gebet zum Vater im Himmel beziehen, ist darin aber vor allem eine außerordentliche Aussage enthalten. Wenn jener so hartherzige Richter die arme Witwe erhört hat, um wie viel mehr, so scheint Jesus sagen zu wollen, werdet dann ihr von eurem Vater im Himmel erhört werden, der nicht nur gerecht ist, sondern auch ein großes und barmherziges Herz hat? Das Evangelium will uns mit allen Mitteln von der Kraft und der Macht des Gebetes überzeugen. Wenn es inständig ist, verpflichtet es Gott geradezu zum Handeln. Das Gebet ist das erste Werk, zu dem der Jünger berufen ist. Es ist die erste Arbeit, die er leisten muss, weil Gottes Eingreifen in das Leben und in die Geschichte sich durch das Gebet vollzieht. Wie jede Arbeit aber verlangt auch das Gebet Ausdauer und Beharrlichkeit. Ja, das Gebet ist kein spontanes Tun und nichts, was man hin und wieder einmal praktizieren sollte. Seine Beständigkeit sichert das Eingreifen Gottes. Tatsächlich liegt eben hier, im Gebet, die größte Macht des Christen. Nachdem er dies deutlich gemacht hat, fragt sich Jesus ernst: "Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?" Das ist eine schwerwiegende Frage, und sie richtet sich an die einzelnen Jünger und an die Gemeinschaften. Der Menschensohn kommt immer noch auf die Erde, auch in der heutigen Zeit. Wie steht es um unser Beten? Selig sind wir, wenn uns der Herr wach findet, das heißt beharrlich im Gebet.
Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.
Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.
Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.
Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.
Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika