"Let Communities Lead!": Lasst die Gemeinschaften den Wandel anführen. Mit diesem Aufruf wendet sich UNAIDS anlässlich des Welt-AIDS-Tages, der heute, am 1. Dezember, begangen wird, an seine Mitgliedstaaten und weist darauf hin, dass die Welt diese Krankheit ausrotten kann, wenn die Gemeinschaften die Führung übernehmen.
Das DREAM-Programm der Gemeinschaft Sant'Egidio unterstützt seit 22 Jahren die nationalen Gesundheitssysteme von 10 Ländern in Subsahara-Afrika, indem es 50 Gesundheitszentren und 28 molekularbiologische Labors betreibt, lokales Personal ausbildet und kostenlose Präventions- und Behandlungsdienste für 500.0000 Betroffene anbietet.
Um die Zukunft Afrikas zu sichern, besteht eine der aktuellen Herausforderungen von DREAM darin, seine Bemühungen auf die Bekämpfung der Haupttodesursache unter den Jugendlichen des Kontinents zu konzentrieren: das AIDS-Virus.
Die Daten zeigen, dass die HIV-Infektionen bei jungen afrikanischen Frauen sehr häufig sind: In der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen sind 13,6 % der Mädchen HIV-positiv, während es bei den Jungen derselben Altersgruppe nur 1,5 % sind. Diese Zahlen steigen bei Frauen im Alter von 30 Jahren oder älter weiter an (Quelle: World Academy of Sciences for the Scientific Advancement of Developing Countries Twas), während UNAIDS-Daten aus dem Jahr 2023 besagen, dass 46 % der Neuinfektionen Frauen und Mädchen betreffen.
Das Programm Sant'Egidio engagiert sich täglich mit konkreten Maßnahmen für die Eindämmung dieser Epidemie. Im Kampf gegen AIDS geht es nicht nur darum, Infektionen zu verhindern, sondern auch während der Schwangerschaft zu intervenieren. Seit 2002 hat DREAM die Geburt von 150.000 gesunden Babys HIV-positiver Mütter gewährleistet, indem es schwangeren Frauen qualitativ hochwertige Dienste angeboten hat, um die Übertragung des Virus auf ihre Kinder zu verhindern.
Ein wichtiger Aspekt bei der Eindämmung der Ausbreitung des Virus unter Jugendlichen ist die Gesundheitserziehung und Sensibilisierung für behandlungsrelevante Themen. Diese Aktivitäten werden im Rahmen des DREAM-Programms von Experten durchgeführt, d. h. von Patienten, die in den Gesundheitszentren von Sant'Egidio behandelt wurden und die ihrerseits zu Bezugspersonen geworden sind, die die Jugendlichen mit den Informationen versorgen, die sie benötigen, um sich testen und behandeln zu lassen.
Um den Kampf gegen AIDS zu gewinnen, reichen Medikamente allein nicht aus: Es bedarf ständiger Fortbildung, wirtschaftlicher Ressourcen und einer stärkeren Synergie zwischen allen Akteuren, die in diesem Bereich tätig sind. Vor allem aber dürfen wir nicht nachlassen und müssen kontinuierlich Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen in den lokalen Gemeinschaften durchführen, um die Neuinfektionen vor allem bei der jungen Bevölkerung, die heute am stärksten gefährdet ist, zu verringern und die bisher erzielten Ergebnisse nicht zunichte zu machen.
Bildnachweis. Foto: tomasrodriguez.de