VERANSTALTUNGEN

In der Basilika St. Bartholomäus, dem Gedenkort für die neuen Märtyrer, wurde der Brief einer Ordensschwester übergeben, die mit 10 anderen Ordensfrauen beim sowjetischen Vormarsch im Zweiten Weltkrieg getötet wurde

In der Kirche, in der jeden Abend das Gebet der Jugendlichen der Gemeinschaft Sant'Egidio stattfindet, wurde am 6. Oktober ein Brief von Schwester M. Paschalis Jahn, einer jungen Frau von 29 Jahren, übergeben, die zusammen mit neun Schwestern der Kongregation der Schwestern der heiligen Elisabeth 1945 während des Vormarsches der Roten Armee in ihrer Offensive gegen Nazideutschland den Märtyrertod fand. Der Brief wurde auf den Altar der neuen Märtyrer des Kommunismus niedergelegt.
 
Schwester M. Paschalis wurde am 11. Mai 1945 in Sobotín, in der heutigen Tschechischen Republik, ermordet. Wie sie gaben zwischen Februar und Mai 1945 Acutina Goldberg, Adela Schramm, Adelheidis Töpfer, Edelburgis Kubitzki, Felicitas Ellmerer, Melusja Rybka, Rosaria Schilling, Sabina Thienel und Sapientia Heymann ihr Leben hin. In dem Brief, der aus dem Januar 1944 stammt, schreibt sie an ihre Eltern: "Wer weiß, was uns jetzt erwartet? Deshalb wollen wir alle unsere Sorgen in die Hände unseres geliebten Gottes legen".

Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Niederschlesien entschieden sich die zehn Nonnen, die am 11. Juni 2022 in der Kathedrale von Wrocław (Breslau) seliggesprochen wurden, trotz des weit verbreiteten Klimas des Terrors und der Gewalt mit Plünderungen, Vergewaltigungen und Racheakten, in den Häusern und Klöstern zu bleiben, in denen sie sich befanden, um sich weiterhin um die Kranken und Alten zu kümmern, die nicht mit der übrigen Bevölkerung evakuiert werden konnten.
Der Gedenkgottesdienst wurde von Mons. Daniele Libanori, Weihbischof der Diözese Rom für den Zentralbereich gefeiert. Es ware das Generalkapitel der Kongregation der Schwestern der Heiligen Elisabeth, die Generaloberin Sr. Paula Zaborowska, zusammen mit dem Botschafter Polens beim Heiligen Stuhl, Adam Kwiatkowski, dem Präsidenten der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, und dem Rektor der Basilika, Pater Angelo Romano, Mitglied der Kommission der neuen Märtyrer, die von Papst Franziskus im Hinblick auf das Jubiläum von 2025 eingesetzt wurde, anwesend.