Beim Ökumenischen Gottesdienst in der Gebetswoche für die Einheit der Christen betonte Landesbischof Gohl von der Evangelischen Kirche in Württemberg, dass der Einsatz für die Armen und die Gerechtigkeit ein zentraler Pfeiler für die ökumenischen Beziehungen sei. „Jesaja ruft dazu auf, die in den Blick zu nehmen, die nicht gehört werden“, griff Gohl das Motto auf. Er erklärte, dass Jesaja den Blick damit auf Witwen und Waisen seiner Zeit lenke, und stellte die Frage, wer die Witwen und Waisen der heutigen Zeit seien. „Ich bin überzeugt, dass nicht Moralappelle, sondern Visionen und Vorstellungen unsere Gesellschaft verändern können“, sagte Gohl. Er dankte der Gemeinschaft Sant‘Egidio, die hinaus zu den Menschen gehe, die am Rande der Gesellschaft seien. So habe kürzlich das Weihnachtsessen der Gemeinschaft wieder stattgefunden, auch mit der Einrichtung humanitärer Korridore für Menschen auf der Flucht leiste die Gemeinschaft Pionierarbeit. „Wo wir über Konfessionsgrenzen hinweg zusammenarbeiten, können wir ganz schön viel bewirken“, betonte Gohl.
Bei den Fürbitten beteten die Gläubigen unter anderem für den Frieden in aller Welt, vor allem in der Ukraine, und um den Geist der Gerechtigkeit, für die Rechte der Schwachen und Ausgegrenzten einzustehen.