Sie haben es versprochen und gehalten: Die Jugend für den Frieden ist in Rom auf die Straße gegangen, um Frieden zu fordern. Und sie werden dies auch in den kommenden Tagen in Barcelona, Mailand, Antwerpen und anderen europäischen Städten tun. Die junge Generation will keinen Krieg. "Nein zum Krieg, nein zu Waffen, Konflikte können immer im Dialog gelöst werden". Dies sind die Worte der Jugendlichen der Gemeinschaft Sant'Egidio, die zu den Klängen von symbolträchtigen Liedern wie "They don't care about us" von Michael Jackson und "Sunday Bloody Sunday" von U2 und hinter einem großen "No War"-Transparent zu einem Flashmob gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße vor dem Pantheon gingen.
Das Gespenst des Krieges schwebt wieder einmal über Europa. Es ist nicht hinnehmbar, dass wir auf unserem Kontinent, der im Laufe des 20. Jahrhunderts bereits durch zwei Weltkriege verwüstet wurde, immer noch militärische Mittel zur Lösung von Problemen und Streitigkeiten einsetzen. Aber es ist ebenso wenig hinnehmbar, dass die Zivilgesellschaft dieser Bedrohung gleichgültig gegenübersteht. Es ist zu lange her, dass Menschen für den Frieden auf die Straße gegangen sind und akzeptieren, dass nur in den Palästen entschieden wird", sagte der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, bei der Ankündigung einer großen Demonstration, die sich an die Zivilgesellschaft, die politischen Parteien und die Gewerkschaften richtet und am Donnerstag, den 17. Februar um 17.30 Uhr auf der Piazza SS. Apostoli stattfinden wird.
APPELL DER JUGEND FÜR DEN FRIEDEN.
Ni viyni, net voyne! Ukrainisch und Russisch, zwei Sprachen, zwei Sätze, eine Bedeutung: "Ja zum Frieden. Nein zum Krieg!". Dies ist der Satz, den wir heute alle wiederholen: "Nein zum Krieg! Kein Krieg! War never again. Ja zum Frieden".
Wie oft sehen auch wir nur das, was uns trennt, und suchen nicht nach dem, was uns verbindet. Wie oft lassen auch wir uns durch immer wieder aufflammenden Hass oder durch Gleichgültigkeit gegenüber dem, was unseren Nachbarn widerfährt, gefangen nehmen.
Vor einigen Tagen haben wir den Gedenktag begangen, der zur Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit eingeführt wurde. Wir beschäftigen uns in Schulbüchern damit, wir hören es in den Zeugnissen von Überlebenden, wir erleben es in den Geschichten unserer Großeltern wieder; wir wollen es nicht erneut erleben. Wir sind die Generation, die das Töten des Zweiten Weltkriegs, die getrennten und nie wieder vereinten Familien, die Gefängnisse und Konzentrationslager nicht erlebt hat. Wir leben seit unserer Geburt in Frieden; wir haben ein Geschenk erhalten, den Frieden, und wir wollen ihn nicht verlieren! Für uns muss der Krieg der Vergangenheit angehören, denn er ist überholt, wir brauchen ihn nicht!
Heute jedoch verbreitet das Gespenst des Krieges Europa erneut Schrecken. Wir jungen Leute wollen ein Mitspracherecht haben. Wir bitten darum, uns zuzuhören!
- Keine kriegerischen Worte mehr in der Politik.
- Keine alten geopolitischen Vorstellungen mehr, die nur dazu dienen, Menschen zu spalten und Feinde zu schaffen, wo es keine gibt.
- Bitte, keine weitere Militarisierung der Herzen, Gedanken und Medien.
- Keine unkontrollierten Hassreden mehr in unseren sozialen Netzwerken.
Ein Leben in Frieden IST MÖGLICH, denn wir, die neue Generation, die Z-Generation oder die Millenials, wie wir genannt werden, sind der lebende Beweis: Wir haben gelernt, uns überall zu Hause zu fühlen, vereint durch virtuelle Freundschaften, verbunden durch die einfache Sprache der sozialen Netzwerke, glücklich darüber, einfach kommunizieren zu können, voller Vertrauen in die Zukunft.
Aber wollt Ihr uns wirklich nach der Zeit der Pandemie in eine Zeit des Krieges führen?
Mit dem Krieg ist nicht zu spaßen, denn der Krieg ist wie ein Virus, von Natur aus unkontrollierbar. Mit der Pandemie dachten wir, wir hätten endlich verstanden: Wir sitzen alle im selben Boot! Und jetzt sind wir wieder dabei, uns zu trennen und zu streiten?
Wir flehen Euch an: Lasst uns nicht töricht sein! Wir können nicht darauf hoffen, dass wir nicht für die Folgen eines Krieges bezahlen müssen, auch wenn er weit weg zu sein scheint, aber in Wirklichkeit betrifft er uns alle auch hier.
Heute wollen wir hier eines sagen: "NEIN zum Krieg, NEIN zum Hass. JA zum Frieden!" Wir richten einen Appell an die Regierenden, an alle, den die Macht zu Entscheidungen gegeben wrude, und sind dabei mit vielen Jugendlichen für den Frieden in Europa verbunden: Abrüstung in unseren Ländern, Abrüstung in unseren Herzen. Suchen wir das, was vereint, und nicht das, was uns trennt. Nur auf diesem Weg können wir von einer Welt träumen, die frei ist von Mauern, Ausgangssperren und Stacheldrähten.
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