1998 erfor Wurzelsepp Anfang Januar in der Kälte des Winters mitten in der Stadt Würzburg. Viele Bewohner kannten ihn wegen seiner offenen und freundlichen Art, mit der er im Stadtzentrum um kleine Gaben bettelte und mit seiner Musik den Menschen Freude bereitete. Seitdem begeht Sant'Egidio das Gedenken an die Freunde, die nach einem harten Leben auf der Straße verstorben sind, von denen viele die Mensa der Gemeinschaft besuchen. Ähnlich wie das Gedenken an Modesta Valenti, eine Obdachlose in Rom, die am Hauptbahnhof starb, weil ihr die notwendige Betreuung vorenthalten wurde, ist das Gedenken in Würzburg und vielen Städten, in denen Sant'Egidio an der Seite der ärmeren Freunde steht, ein großer Trost für die Freunde, die auf der Schattenseite des Lebens oft unter der Härte der Gesellschaft leiden.
Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie war das Gedenken eine Gelegenheit, um an Schwestern und Brüder zu erinnern, die in dieser Krisenzeit nicht begleitet werden konnten.Das Gedenken fand nicht nur in der Marienkapelle statt, sondern auch im Stadtviertel Zellerau, wo viele ärmere Freunde leben und die Gemeinschaft seit Anfang der 80er Jahre anwesend ist und viele Jahrzehnte lange Freundschaften bestehen. In diesen Zeiten der Pandemie haben sich viele jüngere Freunde dem Dienst in der Mensa angeschlossen, um mit der Gemeinschaft denen beizustehen, die ein schwieriges Leben haben. Nach dem ökumenischen Gottesdienst bekam jeder Gast noch eine warme Mahlzeit mit und eine Blume als Zeichen der Freundschaft.