Das DREAM-Programm in Malawi im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie

Wie andere Länder im subsaharianischen Afrika steckt Malawi in einer schweren Gesundheitskrise durch die Zunahme der Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. 2020 wurden die Auswirkungen des Virus unter Kontrolle gehalten, doch in diesen ersten Wochen des Jahres 2021 wird die Lage dramatisch. Wahrscheinlich ist die Ursache die Rückkehr vieler Migranten aus Südafrika, die ihre Arbeit verloren haben und die höhere Ansteckungsgefahr der Virusvarianten, eben auch der sogeannten südafrikanischen Variante.

 2020 gab es weniger als 200 Tote mit einer bestätigten Covid-19 Infektion, im ersten Monat 2021 liegt die Zahl bei über 550 toten und ca. 800 Neuinfektionen am Tag. Vor einigen Wochen hat der Tod von zwei amtierneden Ministern am selben Tag, die bei mit Covid-19 infiziert waren, hohes Aufsehen erregt. Auch einige Priester sind gestorben, und einige Pfarreien und Firmen sind zu Infektionsherden geworden.
Der Kampf gegen die Pandemie wird durch das schlechte Gesundheitssystem erschwert, wie auch durch fehlende Tests und zu wenig ausgebildetes Personal.

Die Zentren und Labore von DREAM stehen schon seit Februar 2020 an forderster Fromt im Kampf gegen die Pandemie. Fortbildungen zu Covid-19 Infektion, Sensibilisierungskampagnen, individuelle Schutzmaßnahmen, die sofort zur Verfügung gestellt werden, und Strategien zur Vermeidung der Ausbreitung der Infektionen gehörten zu den Aktivitäten von DREAM schon viele Wochen, bevor der erste bestätigte Fall in Malawi registriert wurde.

Die biomolekularen Labore von DREAM waren unter den ersten, die eine Infektion festellen konnten, und werden weiter über 20% der im Land durchgeführten Tests analysieren. Im DREAM-Zentrum von Blantyre wurde auch ein Raum eingerichtet, in dem Infektionsverdachtsfälle getestet werden können. In diesen Zusammenhang hat die malawische Gesundheitsministerin, Khumbize Kandodo Chiponda, am 26. Januar dieses Jahres das DREAM-Zentrum Elard Alumando di Blantyre besucht. Sie wurde von einer Delegation ihrer Mitarbeiter begleitet. Die Ministerin traf das Personal, hat die Räumlichkeiten besichtigt und auch die neuen Abteilungen zur Behandlung von neurologischen Krankheiten und Krankheiten des Gehörs. Am Ende fand ein Briefing mit einigen Verantwortlichen der Einrichtung und auch der Verwaltung der verschiedenen Abteilungen statt. Die Ministerin dankte für die Unterstützung, die DREAM seit fast zwanzig Jahren dem Land anbietet, nicht nur für die Bekämpfung von HIV/AIDS, sondern auch bei anderen nicht übertragbaren Pathologien. Sie war auch überrascht von der hohen Qualität der Einrichtung und der Kompetenz und Professionalität des malawianischen Personals von DREAM.

Das Bündnis zwischen Afrikanern und Europäern ist eine langjährige Intuition von Sant’Egidio. Die Herausforderung dieser neuen Pandemie zeigt erneut, dass man sich nicht allein rettet. Der Aufbau von Infrastrukturen und die Ausbildung von qualifiziertem Personal hat zusätzlich Instrumente geschaffen, um das Recht auf Gesundheit in diesem dramatischen Augenblick der Pandemie umzusetzen. Wenn Afrikaner behandelt werden, die Ausbreitung von Covid-19 vermieden wird, wenn auch in Afrika für ein universales Recht auf Impfung gekämpft wird, ist das nicht nur ethisch richtig, sondern hat auch die Bedeutung, dass wirklich alle für die globale Gesundheit arbeiten und eine mögliche Ausbreitung eines mutierten Virus verhindern können, die überall auf der Welt die Gesundheit aller gefährden könnte.

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