Schon viele Wochen dauert die Isolation der alten Menschen in den Heimen durch die Coronakrise an. Leider sind über ein Drittel der an Corona Verstorbenen in Deutschland Bewohner von Altenheimen, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch höher. Dieses Drama ist für die Heimbewohner wirklich schrecklich, denn schon zuvor haben die Jugendlichen von der Bewegung "Jugend für den Friden" von Sant'Egidio erlebt, wie sehr die älteren Menschen unter Einsamkeit leiden. Ängste und Verzweiflung in Zeiten der Gebrechlichkeit werden noch vergrößert, indem die Bewohner von Heimen abgeschottet und sich den Gefahren der Ansteckung ausgeliefert sehen. Die "Jugend für den Frieden" in Mönchengladbach, die seit vielen Jahren regelmäßig die älteren Menschen im Heim besucht, grüßt ihre Freunde und schickt jedem Bewohner dieses Bild ins Zimmer, um sie wissen zu lassen, dass sie nicht vergessen sind und dass die Freundschaft alle Trennungen überwindet.
In Würzburg haben sich die Freunde von der Bewegung "Menschen des Friedens" für ausländische Bürger zusammengetan, um Bewohnern in großen Flüchtlingsunterkünften zur Seite zu stehen, die dasselbe Schicksal durchmachen, das viele von ihnen erlebt haben. Dort sind Hunderte von Bewohnern auf engstem Raum ohne ausreichende Schutzmaßnahmen zusammengedrängt. Daher haben sie selbst hergestellte Stoffmasken in die Flüchtlingsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße gebracht, die zusammen mit der Iniitative Wue-Care hergestellt wurden. Die Bewohner müssen auch eine gemeinsame Küche benutzen und sind noch wenig mit Schutzmasken versorgt. Die Sprachschule und die Besuche von Sant'Egidio können in dieser Zeit der Pandemie in der Gemeinschaftsunterkunft nicht stattfinden, aber diese Geste ist ein Zeichen der Gastfreundschaft, dass die Bewohner nicht vergessen sind. Auch die Leiterin der Einrichtung zeigte sich sehr erfreut und bedankte sich für diese Geste der Verbundenheit.
Ein Festessen für die Armen in Bremen mitten in der Krise
Frischer norwegischer Fjordlachs im Honigmantel mit Tomatengarnelen-Sauce, dazu ein Duett von weißem und schwarzem Reis. Als Dessert einen hausgemachten Sahnejoghurt mit frischen Waldbeeren. Dieses Menü wurde nicht im Feinschmeckerrestaurant serviert, sondern von den Freunden von Sant’Egidio auf der Straße in Bremen (Bürgerweide und anderen Orten) vielen Helfern an Obdachlose und Bedürftige verteilt wurde.
Die Lebensbedingungen für die Menschen auf der Straße haben sich in vielfacher Hinsicht dramatisch erschwert in dieser Krise. Daher kommen immer mehr Bedürftige zu unserer „Mensa auf der Straße“. Insgesamt wurden an diesem einen Samstag 500 Essen ausgegeben. Ein Kreislauf der Hilfsbereitschaft ist um die Gemeinschaft Sant’Egidio gewachsen: verschiedene Köche, die mit viel Liebe 300 Portionen Lachs zubereitet haben (von der Initiative Cook and Help), 100 Mahlzeiten von den Köchen des Bremer Treffs und 100 weitere Mahlzeiten von Familien der Lilienthaler Kirchengemeinde Guter Hirt.
In den Gesichtern der ärmeren Freunde war viel Staunen und große Freude zu sehen. Joao, einer der Helfer, hat es auf den Punkt gebracht, als er sagte: „Jetzt gibt es jeden Samstag ein Weihnachtsessen für die Armen!“
Artikel Dieter Wenderlein MAIN-POST
Artikel Matthias Leineweber SONNTAGSBLATT
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