Am 5. Februar hat die Gemeinschaft Sant'Egidio in Abidjan eine Tagung in der Schule organisiert, in die Laurent Barthélémy Ani Guibahi ging, ein 14jähriger, der am 8. Januar dieses Jahres in Paris tot im Radlager eines Flugzeugs gefunden wurde. Vor über 300 Schülern und Angehörigen des Jugendlichen, der sein Leben verlor, als er seinen Traum von Europa verwirklichen wollte, wurde über die fehldenen Zukunftsperspektiven vieler afrikanischer Jugendlicher gesprochen, wie auch über neue Perspektiven in ihren Heimatregionen. Alphonse Krecoum von der Gemeinschaft erklärte die schrecklichen Gefahren, die auf dem Weg nach Europa bei den Wegen durch die Wüste oder bei Überfahrten über das Meer drohen. Er erinnerte mit Laurent an Tausende Männer und Frauen, die ihr Leben auf diesen Wegen der Hoffnung verloren haben. Vor der Schulleitung rief er die Jugendlichen auch auf, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen, um ihre eigene Gesellschaft zu verändern ausgehend von den Armen und Schwachen: durch die Solidarität und die Verbreitung einer neuen Kultur des Zusammenlebens, die Grundlagen schaffen, um nicht mehr der Sehnsucht zu erliegen, die Heimat verlassen zu wollen.
Die Tagung endete mit einem Gedenkgebet für Laurent Barthélémy, an dem seine Mitschüler voller Betroffenheit teilnahmen. Ca. einhundert von ihnen wollen zum Treffen der Jugend für den Frieden kommmen (eine Jugendbewegung von Sant'Egidio)j und gemeinsam über neue Initiativen nachdenken.
In der Elfenbeinküste ist nach der dramatischen Entdeckung des Leichnams des Jugendlichen (der sich aktuell, ein Monat nach dem Ereignis, immer noch in Frankreich befindet) eine Debatte ausgebrochen, die sich fast ausschließlich mit Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen beschäftigt, sodass die Baracken des Slums in der Nähe des Flughafens zerstört wurden, obwohl dieser über zwanzig Kilometer entfernt ist von dem Viertel, in dem der Jugendliche lebte. In der Überzeugung, eine neue Kultur unter den Jugendlichen zu verbreiten, wird die Gemeinschaft Sant'Egidio weiter in die Schulen von Abidjan gehen, angefangen in Yopougon, um Tagungen und Treffen zu organisieren.