Am 11. Januar hat der Erzbischof von Bologna, Kardinal Matteo Maria Zuppi, seine Titelkirche Sant'Egidio in Rom in Besitz genommen. Anschließend feierte er in der benachbarten Basilika Santa Maria in Trastevere einen Gottesdienst, wo er lange Jahre Pfarrer gewesen ist. Viele Mitglieder der Gemeinschaft, Bewohner aus dem Stadtviertel und Freunde waren zu der Feier gekommen.
In der Homilie kommentierte Zuppi das Sonntagsevangelium von der Taufe Jesu im Jorden und nahm Bezug auf die besorgniserregende kriegerische Atmosphäre dieser Tage, sodass er einen eindringlichen Appell für den Frieden aussprach:
"Jesus wurde im Jordan getauft, stieg aus dem Fluss und über ihm öffnete sich der Himmel, aus dem der Geist als Taube herabstieg. Der offene Himmel ist ein Zeichen für das Ende der Zeiten des Zorns: heute ist der Himmel verschlossen, zu fest verschlossen in vielen Teilen der Welt. Zeiten des Zorns und des Krieges kehren zurück. Ich denke an den Nahen Osten, der vor allem in diesen Tagen zum Schauplatz von schlimmen Spannungen geworden ist. Ich denke auch an andere Teile der Welt, wie Libyen, das so sehr in unserer Nähe ist und so ungerecht erschüttert wird. Ich möchte das geliebte Mosambik nicht vergessen. Viele Male haben wir seit vielen Jahren in dieser Basilika im Herzen von Rom ein Friedensgebet zum Himmel erhoben. Auch heute möchte ich, dass diese Liturgie ein Augenblick ist, in dem sich voll Vertrauen und inständig unser Friedensgebet zum Herrn erhebt, 'dem Licht der Völker'. Möge sich der Himmel des Friedens öffnen, mögen die Unwetter des Krieges vertrieben werden! Mögen die Tage des Zorns niemals kommen! Auch unsere Stimme möge in Demut und voller Überzeugung nach vielen leidvollen Erfahrungen von immer nutzlosen Kriegen zum Himmel aufsteigen: der Friede darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, suchen wir immer einen gerechten Weg zum Zusammenleben! Möge sich der Himmel des Friedens öffnen!"
VIDEO BASILIKA SANTA MARIA IN TRASTEVERE
