Welttag der Armen in der Berliner Hedwigskathedrale – eine Kirche aller und vor allem der Armen

Der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch und die Gemeinschaft Sant’Egidio haben zum „Welttag der Armen“ zu einem Festessen mit 500 Bedürftigen die Kathedrale eingeladen: arme Familien, alte und kranke Menschen, Obdachlose, Flüchtlinge, Roma und Sinti, Menschen mit Behinderung, Gefangene. Über zwanzig Berliner Pfarreien, Orden, geistliche Gemeinschaften und katholische Verbänden haben für ihre ärmeren Freunde ein festliches Mahl  in einem herzlichen und familiären Klima vorbereitet und mit ihnen gefeiert. Umrahmt von einem musikalischen Programm mit syrischer, lateinamerikanischer und kirchlicher Musik kam es an den festlich geschmückten Tischen zu einer wirklichen und familiären „Kultur der Begegnung“: Ein Obdachloser sagte: „Ich habe heute so viel gesprochen, wie seit fünf Jahren nicht mehr – und es war die erste Einladung meines Lebens.“

In einer Zeit, in der zu oft von Mauern gesprochen wird und in der unsere Gesellschaft in Gruppierungen zu zerfallen droht, die nicht miteinander kommunizieren, war dieses schöne Fest der Armen eine Brücke zwischen Arm und Reich, zwischen den Generationen und Menschen verschiedener Kulturen, Herkunft und Religionen.

Die große Wertschätzung für jeden einzelnen Menschen wurde am Ende des Essens noch durch Rosen ausgedrückt, die Erzbischof Koch allen Gästen des Festessens persönlich schenkte. Denn der „Welttag der Armen“ soll über den eigentlichen Tag hinauswirken. Er soll zeichenhaft zeigen, dass die Kirche – wie Johannes XXIII sagte – eine Kirche aller, und vor allem der Armen ist, in der alle ihren Platz haben und niemand ausgeschlossen wird.

Bericht Abendschau RBB