Heute Vormittag sind 41 syrische Flüchtlinge aus dem Libanon durch das Projekt der humanitären Korridore angekommen, das von der Gemeinschaft Sant'Egidio, der Union der Evangelischen Kirchen Italiens (FCEI) und der Waldensertafel auf der Grundlage eines Abkommens mit dem italienischen Staat durchgeführt wird. Es sind sowohl Christen als auch Muslime, ein Drittel Minderjährige aus den Städten Aleppo, Homs und Damaskus. Damit steigt die Zahl der seit Februar 2016 nach Italien Eingereisten auf 540 Personen. Es sind Familien mit besonderer "Bedürftigkeit", die in dieses - vollkommen von den Trägern eigenfinanzierten - Projekt aufgenommen werden. Es fördert auch die Integration und garantiert die Sicherheit für die Ankömmlinge und auch für die Gastgeber.
Bei der Begrüßung erklärte der Präsident von Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, dass dieses gute Zusammenwirken von Behörden und Zivilgesellschaft "beweist, dass die Integration in Italien und Europa möglich ist". In Bezug auf die bisherige einjährige Erfahrung berichtete Impagliazzo, dass die humanitären Korridore die Eingliederung der Erwachsenen in die Arbeitswelt fördern und zugleich die schulische Integration der Minderjährigen: "Daher sind wir überzeugt, dass es an der Zeit ist, Brücken zu bauen, denn das ist die Zukunft, nicht das Errichten von Mauern."
Der Präsident der FCEI, Luca Maria Negro, hob die ökumenische Bedeutung des Projektes hervor: "Christen verschiedener Konfessionen arbeiten hierbei zusammen: daher ist es ein übertragbares Modell. Das nächste Land soll Frankreich sein. Unsere Hoffnung besteht darin, dass weitere Länder diesem Beispiel folgen." Die Flüchtlinge, die auf verschiedene italienische Regionen verteilt werden und dort großzügig durch einzelne Bürger, Pfarrei oder andere Vereinigungen, wie die "Gemeinschaft Papst Johannes XXIII." aufgenommen werden, wurden auch durch den Vizeaußenminister Mario Giro und der Vizepräfektin Donatella Candura für das Innenministerium begrüßt.