Nach den vielen Todesfällen in Medilla "Legale Wege der Aufnahme von Flüchtlingen einrichten". Artikel von Jaume Castro in "La Vanguardia"

Eigene Übersetzung von @santegidionews

Eine Zusammenfassung des Artikels von Jaume Castro von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Spanien, der in der Wochenzeitung "La Vanguardia" veröffentlicht wurde:

Die zahlreichen Todesfälle von Migranten an der Grenze von Melilla am 24. Juni ist unerträglich und lädt zum Nachdenken ein. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs einer Geschichte von Tod und Leid, die Tausende von Flüchtlingen erlebt haben. Angesichts dieser Tragödie ist die Politik der Mauern nicht nur aus humanitären, sondern auch aus rationalen Gründen nicht die geeignetste, wenn wir an die demografische Entwicklung unserer europäischen Gesellschaften und Volkswirtschaften denken. In der Mitte des 21. Jahrhunderts wird Spanien eines der ältesten Länder der Welt sein. Wir müssen unseren Sozialstaat stützen und den Mangel an Arbeitskräften in bestimmten Sektoren ausgleichen. Andererseits sind diese jungen Einwanderer, die ihre Länder nicht nur verlassen, um vor Gewalt, Klimawandel und Armut zu fliehen, sondern auch angetrieben von dem unbändigen Willen, sich einen eigenen Platz in der Globalisierung zu erobern, eine Bereicherung für unsere vom Wohlstand betäubten Länder mit wenig Zukunftsträumen. Die Flüchtlinge dürfen bei dem Versuch, ihre Hoffnungen zu verwirklichen, nicht den Preis des Leidens - und in vielen Fällen des Todes - zahlen. Sie müssen gegen die Mafia der Menschenhändler kämpfen, die ihnen die Zukunft verbauen und ihre Ersparnisse rauben, mit denen sie ein neues Leben beginnen könnten.
Das Massaker in Melilla und die unmenschlichen Zustände, die viele Flüchtlinge erleben, müssen uns zum Handeln zwingen.
Angesichts des Krieges in der Ukraine dürfen wir uns nicht an die Gewalt gewöhnen. Menschen, die vor anderen Kriegen fliehen, müssen die gleichen Rechte und die gleiche Gastfreundschaft genießen, wie sie die Ukrainer erfahren haben. Es ist an der Zeit, neue legale Wege der Einreise von Flüchtlingen nach Europa einzurichten, wie etwa die humanitären Korridore, die derzeit in Italien, Frankreich, Belgien und Andorra bestehen. Es bliebe auch Zeit, juristische Wege für die Arbeit zu öffnen. Dies würde neue Tragödien wie die in Melilla verhindern.

Papst Franziskus betonte auf seiner ersten Reise nach Lampedusa, dass der Tod von Migranten "eine Schande" sei und forderte die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen. Wir müssen endlich diesem Aufruf folgen und unverzüglich neue Todesfälle an unseren Grenzen verhindern.

Sie können den Artikel auf Spanisch lesen: HIER