Neue humanitäre Korridore aus Lesbos nach Italien: Abkommen zur Aufnahme und Integration von 300 Flüchtlingen unterzeichnet

Am heutigen 22. September um 17.30 Uhr hat die Gemeinschaft Sant'Egidio im Viminal (Innenministerium) ein Abkommen mit dem italienischen Staat zur Einreise von 300 Flüchtlingen aus Griechenland unterzeichnet, vor allem von der Insel Lesbos, wo vor einigen Tagen ein Brand im Lager Moria das Leben Tausender Asylbewerber unerträglich gemacht hat. Im Abkommen werden zwei Säulen festgelegt: Aufnahme und Integration. Es heißt, dass die Ankunft "auf legalem Weg und in Sicherheit für die internationalen Schutz Beantragenden und vor allem von vulnerablen Personen erfolgen soll, für die ein sofortiger Weg der Inklusion und sozialen, kulturellen und sprachlichen Förderung eingeleitet werden soll". Das Projekt ist auf die Dauer von 18 Monaten angelegt und ist vor allem für die Umsiedlung von Familien und einigen unbegleiteten Jugendlichen vorgesehen.

Große Zufriedenheit äußerten die Unterzeichner des Abkommens, das eine erste italienische Antwort auf den Appell der Europäischen Union für ein Resettlement von Flüchtlingen dargestellt, die sich auf Lesbos und in ganz Griechenland aufhalten.

Die humanitären Korridore zeigen ein Gesicht Italiens, das mit anderen europäischen Ländern den Blick auf die Zukunft richtet und auf humanitäre Krisen mit einem Gespür von Humanität und Wegen der Integration antwortet" – so kommentiert der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, das Abkommen. "Dieses Italien der Bürger resigniert nicht vor dem Leid derer, die vor schweren humanitären Krisen auf der Flucht sind. Es möchte eine Antwort auf der Grundlage von Gastfreundschaft und Legalität geben. Unser Land zeigt schon seit längerer Zeit, dass es diesem Modell der Aufnahme Vertrauen schenkt, bei dem die Zivilgesellschaft intensiv mit einbezogen wird. Für die Asylbewerber, die unter dramatischen Umständen auf Lesbos leben, öffnet sich eine Tür der Hoffnung zu einem neuen Leben in Italien und auf unserem Kontinent”.

Interview mit Marco Impagliazzo