Lesbos. humanitäre Korridore nach Italien für 300 Flüchtlinge

Im Innenministerium wird heute um 17.30 Uhr ein Abkommen zur Aufnahme und Integration unterzeichnet

Am heutigen 22. September um 17.30 Uhr wird die Gemeinschaft Sant'Egidio im Viminal (Innenministerium) ein Abkommen mit dem italienischen Staat zur Einreise von 300 Flüchtlingen aus Griechenland und vor allem von der Insel Lesbos unterzeichnen. Bekanntermaßen hat der Brand im Lager Moria vor einigen Tagen das Leben Tausender Asylbewerber unerträglich gemacht und eine Lage weiter verschlimmert, die schon seit Monaten an der Grenze des Überlebensmöglichkeit geraten war. Die Flüchtlinge werden im Rahmen eines Projektes von 18 Monaten Dauer nach Italien kommen. Dabei wird Familien und vulnerablen Personen und auch einigen unbegleiteten Jugendlichen Priorität eingeräumt.

Das Abkommen ist die erste italienische Antwort auf den Appell der Europäischen Union nach dem Brand auf der griechischen Insel, ein Resettlement durchzuführen. Es wird vom Präsidenten der Gemeinschaft Sant’Egidio, Maro Impagliazzo, und dem Präfekten Michele Di Bari, Abteilungsleiter für bürgerliche Freiheiten und Immigration im Innenministerium unterzeichnet.

Durch die vom Innenministerium angebotene Unterstützung und Zusammenarbeit konnte Sant'Egidio zusammen mit dem Päpstlichen Almosenwesen schon 67 Flüchtlinge auf dem Weg eines ersten besonderen humanitären Korridors nach Italien bringen: die ersten Familien flogen im Flugzeug mit Papst Franziskus von Lesbos nach Rom nach seinem Besuch im April 2016.

Im August hat die Gemeinschaft auf Lesbos – beteiligt waren 150 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern - einen “Urlaub der Solidarität” zur Unterstützung der Migranten mit Angeboten eines Restaurants, Englischkursen und Freizeitaktivitäten mit sehr vielen dort lebenden Kindern und Minderjährigen durchgeführt.

FOTO SANT'EGIDIO: Kinder im Lager Moria auf Lesbos, August 2020

Bericht bei Tagesschau.de